Wiesbaden. . Bei der Zahl der Asylbewerber zeichnet sich erstmals seit zehn Jahren wieder ein Aufwärtstrend ab. Besonders viele Flüchtlinge kamen aus Serbien und dem Irak. Das Bundesland mit den meisten Asylbewerbern ist mit großem Abstand NRW.

Erstmals seit mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Asylbewerber in Deutschland wieder angestiegen. Zum Jahresende 2010 hätten etwa 130.300 Menschen - und damit 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - staatliche Leistungen als Asylbewerber erhalten, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Zuletzt hatte die Statistik im Jahr 1997 einen Anstieg verzeichnet.

Die Leistungen für Asylbewerber summierten sich demnach 2010 auf 815 Millionen Euro. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Bundesverfassungsgericht prüft derzeit, ob und in welcher Höhe die seit 1993 unveränderten staatlichen Leistungen für Asylbewerber erhöht werden müssen.

Nach Ländern geordnet stammte Ende 2010 die größte Asylbewerbergruppe mit 15.200 Menschen aus Serbien. Auf Platz zwei der Herkunftsländer lag der Irak mit 9400 Menschen, gefolgt von Afghanistan mit 8300 Menschen. Das Bundesland mit den meisten Asylbewerbern war 2010 mit großem Abstand Nordrhein-Westfalen, das rund 36.100 Menschen aufnahm. Auf Platz zwei folgte Niedersachsen mit 15.800 Asylbewerbern, auf Platz drei Berlin mit 11.400 Menschen. (afp)