Düsseldorf. Rund 3300 Nichtraucher sterben jährlich durch Passivrauchen. Das ergab eine Studie der Universität Münster. Seit langem fordern Ärztekammern und Krankenkassen die Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes. In Bundesländern mit striktem Rauchverbot ist laut einer Studie der Krankenkasse DAK, die Zahl der Herzinfarkte um acht Prozent gesunken.

Ärztekammern und Krankenkassen drängen seit langem auf ein Schließen der Schlupflöcher beim Nichtraucherschutzgesetz in NRW. „Passivrauchen kann schwere Erkrankungen wie Lungenkrebs, Herzinfarkt und Gefäßerkrankungen auslösen“, warnen die Ärztekammern Rheinland und Westfalen-Lippe. Die Krankenkasse DAK belegt in einer Studie, dass in Bundesländern mit striktem Rauchverbot in der Gastronomie die Zahl der Herzinfarkte um acht Prozent rückläufig war.

Tabakqualm erhöhe Risiko für Lungenkrebs um 40 Prozent

Jährlich sterben nach einer Studie der Universität Münster rund 3300 Nichtraucher in Deutschland durch Passivrauchen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) sieht durch Tabakqualm ein um 40 Prozent höheres Risiko für Lungenkrebs. Auch das Risiko für Schlaganfälle steigt um 25 Prozent. „Tabakrauch ist der gefährlichste vermeidbare Schadstoff in Innenräumen“, warnt das Krebsforschungszentrum der Weltgesundheitsorganisation.

Der Passivrauch gleicht mit 4800 Stoffen – darunter Nikotin, Blei, Benzol und Teer – dem Tabakrauch, den Raucher inhalieren (NRW-Gesundheitsministerium). Weil Kinder dreimal mehr atmen als Erwachsene, nehmen sie mehr Schadstoffe auf. Die Folge: Asthma, Bronchitis, Kopfschmerzen und Mittelohrentzündungen. Die Krankenkasse DAK stellt eindeutige Bezüge her: „Je strikter die Gesetze, desto größer der Rückgang der Herzerkrankungen.“

Konsequenter Nichtraucherschutz senke Konsum in privaten Räumen

Die NRW-Ärztekammern verweisen darauf, dass ein konsequenter Nichtraucherschutz im öffentlichen Raum auch den Griff zum Glimmstängel in privaten Räumen auf Dauer verringert. Das Statistische Bundesamt rechnet vor, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen 2010 rund 41 Prozent der Todesfälle verursachten. Insgesamt starben 353 000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.