Berlin/Teheran. . Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad denkt über sein Karriereende nach. Einem Medienbericht zufolge will sich der umstrittene Politiker Anfang 2013 aus der Politik zurückziehen. Ein Hintertürchen lässt er sich dabei allerdings offen.
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad will sich nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit im kommenden Frühjahr vollständig aus der Politik zurückziehen. "Acht Jahre sind genug", sagte Ahmadinedschad in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Ich plane, in die Wissenschaft zurückzukehren", sagte Ahmadinedschad, der vor seiner Wahl zum Teheraner Bürgermeister im Februar 2003 an der Universität in Teheran unterrichtet hatte.
Der iranische Präsident ist Wasserbauingenieur und wurde 1997 mit einer Arbeit über das Transportwesen promoviert. "Vielleicht werde ich mich an der Universität politisch engagieren, aber ich werde keine politische Partei oder Gruppierung gründen", sagte der 55-Jährige.
Nach der iranischen Verfassung darf er nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal für das Präsidentenamt kandidieren. Eine spätere Rückkehr ins Präsidentenamt nach dem Vorbild des russischen Präsidenten Wladimir Putin schloss Ahmadinedschad aus.
Der ultrakonservative Politiker war 2005 erstmals iranischer Präsident geworden. Seine Wiederwahl im Juni 2009 war höchst umstritten und von heftigen Protesten begleitet. Außenpolitisch war seine Amtszeit von seiner Polemik gegen Israel und dem Streit mit dem Westen um das iranische Atomprogramm geprägt. In den vergangenen Jahren hat Ahmadinedschad auch bei den Konservativen zunehmend an Rückhalt verloren. Sein Verhältnis zum Parlament, aber auch zum geistlichen Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei ist gespannt. (afp)