Bagdad. . Bei den zweitägigen Gesprächen über das iranische Atomprogramm in Bagdad hat es keinen Durchbruch gegeben. Die UN-Vetomächte und Deutschland einigten sich mit dem Iran aber darauf, die Verhandlungen fortzusetzen. Einige Staaten drohen mit neuen Sanktionen.

Nach zweitägigen Verhandlungen sind die Gespräche über das iranische Atomprogramm auf Mitte Juni vertagt worden. Die Verhandlungsführerin der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sowie Deutschlands, EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, sagte am Donnerstag in Bagdad, man habe zwar Gemeinsamkeiten ausgemacht. Es gebe jedoch immer noch große Differenzen. Die Staatengemeinschaft fordere von der Islamischen Republik konkrete Schritte, um die Sorgen über deren Atomprogramm zu zerstreuen. Das nächste Treffen finde am 18. und 19. Juni in Moskau statt.

Die Gespräche mit dem Iran sollen eine Lösung in dem langjährigen Atomkonflikt bringen. Der Westen verdächtigt den Iran, an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran hat dies stets bestritten und spricht lediglich von einem zivilen Programm zur Energieerzeugung. Nach Einschätzung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle zeigten die Diskussionen einmal mehr, wie mühsam der Verhandlungsweg ist. "Umso mehr begrüße ich die Einigung auf ein weiteres Treffen Mitte Juni in Moskau", sagte Westerwelle.

Die USA kündigten nach den Gesprächen weitere Sanktionen gegen die Islamische Republik an. Man halte an dem zweigleisigen Modell von Verhandlungen und Strafmaßnahmen fest, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton am Donnerstag in Washington. "Alle unsere Sanktionen bleiben in Kraft und werden in dieser Zeit weiter vorangetrieben", sagte sie.

Die USA und ihre Verbündeten verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand der zivilen Nutzung am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran bestreitet das. Nachdem Dschalili seit 2009 nicht mehr direkt mit den US-Verhandlungsführern sprach, sollen beide Seiten laut westlichen Diplomaten am Donnerstag am Rande der Gespräche kurz zu einem seltenen Gespräch zusammengekommen sein. Der Iran bestritt dies gegenüber Medien. (rtr/afp)