Berlin. Eine weitere Kaserne wird geschlossen, an vier Standorten soll die Personalzahl gesenkt werden. Das geht aus dem neuen Fahrplan zur Standortschließung bei der Bundeswehr hervor. Änderungen wird es auch in der Führung der Bundeswehr geben.
Knapp acht Monate nach der Grundsatzentscheidung zur Bundeswehrreform steht der Fahrplan für die Standortschließungen. Laut Feinplanung wird es eine weitere Kasernenschließung geben, an vier Standorten soll die Personalzahl massiv verändert werden. Das geht aus dem der Nachrichtenagentur dapd vorliegenden Papier des Verteidigungsministeriums hervor.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte Minister Thomas de Maizière angekündigt, jeden fünften der 328 Bundeswehrstandorte in den kommenden Jahren zu schließen oder soweit auszudünnen, dass er nicht mehr als Standort gilt.
Neu auf der Streichliste ist jetzt Idstedt in Schleswig-Holstein. Hier sollten ursprünglich 20 Stellen für Teile der Luftwaffen-Informationstechnik verbleiben. Die meisten der bislang vorgesehenen Standorte werden im Zeitraum 2014 bis 2016 geschlossen, heißt es in dem Planungspapier. "Somit verbleibt ausreichend Zeit, um den Übergang zwischen Bundeswehrnutzung und ziviler Nachnutzung zu gestalten", schreiben die Autoren.
Massive Personalverluste in Koblenz
Den neuen Planungen zufolge müssen die Standorte Koblenz (Rheinland-Pfalz) und Laupheim (Baden-Württemberg) weitere Dienstposten abgeben. Koblenz wird nunmehr um insgesamt 1100 Stellen reduziert, ursprünglich waren dort nur 420 Stellen zur Streichung vorgesehen. Die jetzt in Laupheim gestrichenen 300 Posten sollen weitgehend dem brandenburgischen Schönewalde zugeschlagen werden, wo künftig die Luftwaffe anstelle des Heeres die Transporthubschrauber fliegen wird.
Dagegen wird es in Lahnstein in Rheinland-Pfalz ein deutliches Wachstum geben. Statt 680 Posten zu verlieren, wird es ein Plus von 1200 Stellen geben. Dort ist unter anderem das Bundesamt für Informationstechnik angesiedelt.
Auch das bayerische Untermeitingen kann mit mehr Soldaten rechnen als bislang vorgesehen. Am Standort des Jagdbombergeschwaders 32 sollten 1050 Stellen gestrichen werden, nunmehr soll die Kaserne um 100 Posten aufwachsen.
Bis 2015 sollen neue Führungsebenen weitgehend stehen
Änderungen wird es auch in der Führung der Bundeswehr geben. Nachdem bereits das Verteidigungsministerium umgestaltet wird, sollen nun neue Führungsebenen bei der Truppe eingezogen werden. Die Zielstruktur soll hier bis Ende 2015 stehen. Doch das Kommando der Luftwaffe, das für Berlin-Gatow geplant ist, und das Kommando der Marine, das nach Rostock ziehen soll, werden ihre neuen Standorte erst bis Ende 2017 vollständig übernehmen können.