Berlin. . Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) fordert von Firmen klare Regeln im Umgang mit Handys und Computern. Die Frage, wann ein Angestellter erreichbar sein müsse und wann er das Handy ausschalten kann, müsse klar geregelt werden. Die Vorgesetzten hätten die Pflicht, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen, auch am Wochenende, sagte die Ministerin.
Angesichts zunehmender Stressbelastung von Arbeitnehmern hat Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) von Unternehmen klare Regeln zum Umgang mit Smartphones, Handys und Computern gefordert.
„Das Arbeitsschutzgesetz verlangt mit seinem knallharten Strafenkatalog von jedem Chef, dass er Körper und Geist seiner Mitarbeiter aktiv schützt - werktags genauso wie am Wochenende“, sagte die Ministerin der „Bild“-Zeitung.
In der Praxis bedeute dies, es müsse „glasklare Regeln“ geben, zu welchen Uhrzeiten ein Mitarbeiter erreichbar sein müsse und wann er dafür einen Ruheausgleich bekomme, sagte von der Leyen. Dazu zähle auch festzulegen, wann ein Mitarbeiter Mails checken müsse und wann es in Ordnung sei, dass er sich später darum kümmere. Die neue Technik stelle kein Problem für die Gesundheit dar, fügte von der Leyen hinzu: „Wir müssen nur lernen, vernünftig damit umzugehen.“
Gute Vorbilder
Als gutes Vorbild im Sinne der Ministerin präsentierte sich Henkel-Vorstandschef Kaspar Rorstedt. In der Freizeit und im Urlaub, etwa zwischen Weihnachten und Neujahr, sollen Mitarbeiter der Firma nur im Notfall Mails verschicken, ordnete er an. In den Firmen werde grundsätzlich zu viel gemailt, sagte er in einem Interview mit der FAS: „Nur weil sich irgendjemand irgendwo langweilt und Aktivität zeigen will, muss ich keine Mails lesen. Das ist auch eine Frage des fehlenden Respekts, womit man Leute behelligt“, so Rorstedt.
Das macht offenbar Schule: Bernhard Rohleder vom Branchenverband Bitkom sagte der Bild: „Mehr und mehr Firmen haben erkannt, dass die Mitarbeiter Unterstützung bei der Balance zwischen Job und Privatleben brauchen. Sie führen Regeln zur Erreichbarkeit in der Freizeit ein.“ Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder sagte der Zeitung: „Wir brauchen ein Recht auf Nichterreichbarkeit, um die Freizeit der Arbeitnehmer zu schützen.“ (we)