Remlingen . Bundesumweltminister Peter Altmaier will Umweltschützer und Anwohner in die Sanierung des Atommülllagers Asse einbeziehen. Bei seinem ersten Besuch in dem maroden Bergwerk nannte der Minister jedoch kein konkretes Datum für die Rückholung des Atommülls.

Bei der Sanierung des maroden Atommülllagers Asse will Bundesumweltminister Peter Altmaier Anwohner und Umweltschützer einbeziehen. Er könne nicht versprechen, dass die Bürger immer zu hundert Prozent mit seinen Entscheidungen einverstanden seien, sagte der CDU-Politiker am Freitag zum Auftakt seines Besuches im Bergwerk in einer kurzen Ansprache an Atomkraftgegner. Er verspreche aber, "dass ich mit Ihnen über alle Probleme reden werde".

Altmaier bezeichnete die Asse als eine "klaffende Wunde in der Natur". Die Sanierung des Bergwerks sei aus seiner Sicht eine der wichtigsten umweltpolitischen Aufgaben in Deutschland. Für ihn sei es "eine Frage der Glaubwürdigkeit, dass wir ehrlich und offen damit umgehen", fügte der Minister hinzu.

Bürgerinitiativen erwarten festen Zeitplan

Der Sprecher des Asse-2-Koordinationskreises, Udo Dettmann, forderte Altmaier auf, ein konkretes Datum zu setzen, bis wann die Bergung des Atommülls aus der Asse abgeschlossen sein soll. Die Rückholung werde derzeit Schritt für Schritt abgearbeitet. Sie müsse aber als ein Projekt mit einem festen Schlussdatum organisiert werden, auf das hin alle Arbeiten auszurichten seien. "Wir erwarten von Ihnen, dass das Umweltministerium das als Ziel formuliert", sagte Dettmann.

Altmaier lädt Initiativen ins Ministerium ein

Heike Wiegel vom atomkraftkritischen Verein "Aufpassen" überreichte Altmaier einen Gutschein für ein "A" aus Holz - der Buchstabe ist ein Symbol der regionalen Umweltbewegung. Den Gutschein könne der Minister einlösen, sobald er "gute Taten vollbracht" und "endlich ein Gesamtkonzept" für die Räumung des Bergwerks vorgelegt habe.

Altmaier erwiderte, der Gutschein bekomme einen Platz an der Wand seines Ministerbüros. Gleichzeitig lud er die Initiativen zu einem Besuch in Berlin ein. Am Mittag wollte der Minister in das Bergwerk einfahren. Gleichzeitig mit dem Besuch des Ministers soll eine Probebohrung in dem maroden Lager stattfinden. Das kündigte das Bundesamt für Strahlenschutz am Donnerstag abend überraschend an. Die Bohrung hätte bereits vor einem Jahr stattfinden sollen. (dapd)