Washington. . Im Kampf gegen den Terrorismus greifen die USA das Hauptrekrutierungswerkzeug der El Kaida an: das Internet. Hacker des Pentagon tauschen Texte auf der Homepage des Netzwerks aus. Rezepte für Törtchen statt Anleitung zum Bombenbau.

Amerika will das Terrornetzwerk El Kaida auch auf dem propagandistischen Kampfgebiet im Internet schlagen. Computer-Experten des Verteidigungsministeriums, die bereits halfen, Osama bin Laden zur Strecke zu bringen, haben nach Angaben von Außenministerin Hillary Clinton Internetseiten von El Kaida im Jemen geknackt und diverse Inhalte ausgetauscht.

Ziel der Aktion: Den Islamisten auf der arabischen Halbinsel soll das wichtigste Instrument zur Nachwuchsgewinnung genommen werden. El Kaida hatte zuletzt mehrfach Selbstmord-Attentäter nicht mehr über den traditionellen Weg extremer Koran-Schulen rekrutiert, sondern in Internet-Foren.

Im aktuellen Fall haben die staatlichen Hacker anti-amerikanische Internet-Hasskampagnen durch Texte und Bilder ersetzt, die den Tod Dutzender muslimischer Männer, Frauen und Kinder bei Terror-Attentaten von El Kaida im Jemen thematisieren. Nach Einschätzung von Außenministerin Clinton zeigt die Sabotage bereits Wirkung. El Kaida appelliere an seine Sympathisanten, „nicht mehr alles zu glauben, was sie im Internet finden”.

Törtchen statt Bomben

Evan Kohlmann, renommierter Terrorismus-Fachmann, sieht in der Hacker-Attacke einen „gewaltigen Schaden” für die Bemühungen von El Kaida, das Internet als Basis für „Kontakte, Rekrutierung und Koordinierung” zu nutzen. Der Versuch, die Internet-Aktivitäten von Terroristen zu hintertreiben, ist kein Einzelfall. Vor einem Jahr knackten britische Geheimdienstler das El Kaida-Magazin „Inspire”. Sie tauschten eine Anleitung zum Bombenbauen gegen ein anderes Rezept aus – für „Cupcakes”; kleine Törtchen.