Frankfurt. Die Aktion verlief größtenteils friedlich, nur wenige Personen wurden laut Polizei vorläufig festgenommen. Dutzende Mannschaftswagen waren vor Ort. Ein Aktivist lobte die Polizei sogar. Die Stadt ließ das Camp räumen aus Angst vor Ausschreitungen während der angekündigten Proteste der “Blockupy“-Bewegung.

Die Frankfurter Polizei hat das Zeltlager der bankenkritischen "Occupy"-Bewegung vor der Europäischen Zentralbank (EZB) geräumt. Nachdem die Aktivisten mehreren Aufforderungen, das Camp freiwillig zu verlassen, nicht folgten, fing die Polizei am Mittwochmorgen an, die nach ihrer Schätzung rund 250 Bankenkritiker aus dem Camp zu führen. Vereinzelt mussten die Aktivisten von den Beamten auch herausgetragen werden, wenige Personen wurden vorläufig festgenommen.

Die Occupy-Anhänger, die seit acht Monaten mit dem Zeltlager in der Grünanlage vor dem EZB-Hochhaus mitten im Frankfurter Bankenviertel gegen die Rolle der Finanzbranche in der Wirtschaftskrise protestieren, machten ihrem Ärger mit Trommeln und Pfeifen Luft. Sie skandierten "Haut ab, haut ab" und "Schämt euch, schämt euch" in Richtung der Polizei.

Verbot wurde von Gericht bestätigt

Teilweise wurden Polizisten mit weißer und rosa Farbe bespritzt, so dass die Beamten weiße Schutzanzüge anzogen. "Die Personen, die hier mit Farbe spritzen, haben nichts mit denen zu tun, die hier schon lange friedlich demonstrieren", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei zeigte um das Camp herum Präsenz mit Dutzenden Mannschaftswagen und Fahrzeugen. Bis auf die Farbattacken verlief die Räumung friedlich. Ein Aktivist fand sogar lobende Worte für die Polizei, sie trage zur Deeskalation bei.

Die Stadt Frankfurt hat aus Angst vor Ausschreitungen während der angekündigten Proteste der kapitalismuskritischen "Blockupy"-Bewegung in den kommenden Tagen den Aufenthalt in dem Occupy-Camp verboten. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat das Verbot, das bis zum 20. Mai gilt, am Mittwoch bestätigt.

Unter dem Motto "Blockupy" haben rund 40 Organisationen für Mittwoch bis Samstag zu Protesten gegen die Krisenpolitik von EU, EZB und IWF in der Frankfurter Innenstadt aufgerufen. Unterstützt wird die Bewegung unter anderem von Occupy, den Gewerkschaften, des globalisierungskritischen Netzwerks Attac und von linken Initiativen und Parteien. Unter anderem will die "Blockupy"-Bewegung am Donnerstag Plätze in der Innenstadt besetzen und am Freitag die EZB und weite Teile des Bankenviertels lahmlegen. Teilweise war von bis zu 40.000 Demonstranten die Rede, die erwartet würden. Die Stadt hat die meisten Protestaktionen verboten.

Frankfurt verbarrikadiert sich

Dennoch wappnet sich Frankfurt gegen mögliche Krawalle. Befürchtet wird, dass die gleichen Aktivisten nach Frankfurt kommen, die am 31. März dieses Jahres bei einem Aktionstag gegen die Finanzkrise an schweren Ausschreitungen in der Mainmetropole beteiligt waren.

Geschäfte verbarrikadieren sich daher, Termine im Geschäfts- und Kulturleben werden abgesagt. Zwei U- und S-Bahn-Stationen im Bankenviertel sind geschlossen. Auch die Banken treffen Vorkehrungen. So macht die Commerzbank ihre Zentrale von Donnerstag bis Sonntag dicht. "Commerzbank-Filialen, die in der Sicherheitszone der Frankfurter Innenstadt liegen, werden teilweise und zeitlich begrenzt geschlossen sein", hatte eine Sprecherin gesagt. Die EZB hatte ihre Ratssitzung auf Dienstag vorgezogen. Zahlreiche Mitarbeiter werden während der mehrtägigen Proteste auf geheime Ausweich-Quartiere verteilt.

Mitarbeiter nehmen frei und schützen ihre Firmenschilder

Die Helaba legte ihren Mitarbeitern nahe, sich am Freitag frei zu nehmen oder von zu Hause aus zu arbeiten. Ähnlich hält es auch die KfW, die damit rechnet, dass am Freitag weniger als 20 Prozent der etwa 2500 Frankfurter Mitarbeiter ihre Büros aufsuchen. Die britische Investmentbank Barclays hat ihr Firmenschild abmontiert. "Wir wollen doch nicht, dass Farbbeutel gegen unsere Fassaden fliegen", sagte ein Mitarbeiter.

Die Polizei empfahl allen Bankern, am Freitag Freizeitkleidung zu tragen und sich zurückhaltend zu verhalten. Zudem sollten sie möglichst früh ins Büro kommen, hieß es aus allen Banken übereinstimmend. Auch der normale Frankfurt-Besucher bekommt die Folgen der Proteste zu spüren: Die Mainmetropole sagte unter anderem vorsorglich 20 Stadtführungen ab. Auch Vorträge in Museen fallen aus. (rtr)

Occupy meldet sich zurück

In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © REUTERS
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © REUTERS
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung
In New York mobilisierte die Anti-Kapitalismus-Bewegung "Occupy" tausende Menschen. © AFP
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © AFP
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © AFP
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © AFP
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © AFP
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland.
Demonstranten der Occupy-Bewegung im kalifornischen Oakland. © REUTERS
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße.
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße. © AFP
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße.
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße. © AFP
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße.
Auch in Los Angeles gingen die Demonstranten auf die Straße. © AFP
Protestler auf den Straßen in Settle.
Protestler auf den Straßen in Settle. © REUTERS
Protestler auf den Straßen in Settle.
Protestler auf den Straßen in Settle. © REUTERS
Protestler auf den Straßen in Settle.
Protestler auf den Straßen in Settle. © REUTERS
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