Berlin. . Ob er dieses Angebot wohl als freundschaftlich auffasst? Schleswig-Holsteins erfolgreicher FDP-Chef Wolfgang Kubicki bietet dem angezählten Parteichef Philipp Rösler seinen Schutz an. Gemeinsam mit NRW-Chef Christian Lindner wolle er sich dafür einsetzen, dass Rösler bis 2013 geschont wird.
Der parteiintern kritisierte FDP-Chef Philipp Rösler bekommt bis auf weiteres Begleitschutz von den Wahlsiegern Wolfgang Kubicki und Christian Lindner. „Wir mussten ihn nicht adoptieren, aber wir schützen ihn jedenfalls“, sagte Kubicki in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“. Gemeinsam mit Lindner wolle er dafür sorgen, dass Rösler mindestens bis zum Ablauf seiner derzeitigen Amtszeit 2013 an der Spitze der FDP bleibe. Rösler habe „bis zur Bundestagswahl“ im kommenden Jahr Zeit, die FDP wieder nach vorn zu bringen, sagte Kubicki.
Rösler: Ich sehe keinen Rivalen
Rösler selbst sagte am Dienstag im Deutschlandfunk, er sehe keine innerparteilichen Rivalen um den Parteivorsitz. „Ich fühle mich nicht in einem Wettbewerb“, sagte der FDP-Chef. Die Partei sei „gemeinsam auf einem guten Weg, und das ist übrigens das Ergebnis unserer Geschlossenheit“. Die FDP habe nach den erfolgreichen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auch auf Bundesebene „deutlich bessere Umfragewerte“ über fünf Prozent.
Der frühere FDP-Spitzenpolitiker Burkhard Hirsch räumte Rösler eine Schonfrist bis zum nächsten Parteitag im Frühjahr 2013 ein. Sollte die Bundes-FDP bis dahin nicht aus dem Umfragetief kommen, müssten die Delegierten einen neuen Vorsitzenden wählen, sagte Hirsch zu „Wirtschaftswoche Online“. „Dann wird es sein wie in der Wirtschaft: entweder neue Zahlen oder neue Gesichter. (afp)