Paris. Nicolas Sarkozy hat den ersten Wahlgang gegen Francois Hollande verloren. Der Sozialist geht nun als Favorit in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Sarkozy bleibt jetzt vornehmlich eine Hoffnung: Er muss die Wähler der Rechtsaußen-Kandidatin Marine Le Pen überzeugen.

Wenige Stunden nach der Auszählung nahezu aller Stimmen hat in Frankreich der Wahlkampf für die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen begonnen. Die beiden Sieger der ersten Tour am Sonntag, der Sozialist François Hollande und der amtierende konservative Präsident Nicolas Sarkozy, müssen nun die Anhänger der acht ausgeschiedenen Kandidaten überzeugen. Sie hatten zusammen knapp 50 Prozent der Stimmen erreicht.

Besonders das mit 17,9 Prozent überraschend gute Abschneiden der rechtsextremen Front National rief bei den Gewinnern heftige Reaktionen hervor. "Nicolas Sarkozy hat mit seiner verfehlten Regierung diese Wut-Wahl provoziert", sagte Hollande. Sarkozy hingegen umgarnte die FN-Wähler mit der Aussage, sie seien von der internationalen Wirtschaftskrise betroffen und dafür habe er "großes Verständnis".

Sozialistischer Herausforderer mit 28,63 Prozent vorn

Die Front National hat unterdessen ausgeschlossen, mit Nicolas Sarkozy über eine Wahlempfehlung zu verhandeln. "Wir sind die einzige unabhängige Opposition", sagt der Vizechef der Partei, Louis Aliot, am Montagmorgen dem Radiosender France Info. Hollande und Sarkozy seien aus dem selben Holz geschnitzt und schadeten bei der französischen Nation.

Nach Auszählung fast aller Stimmen hat Hollande mit 28,63 Prozent die ersten Runde vor Amtsinhaber Sarkozy mit 27,18 Prozent gewonnen. Als Erstplatzierter der ersten Runde hat Hollande für die Stichwahl am 6. Mai die Nase klar vorne. Eine am Montag von der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichte Umfrage des Institutes BVA sieht ihn in zwei Wochen bei 53 Prozent gegenüber 47 Prozent für Sarkozy. (afp)