Kabul. Sicherheitskräfte haben offenbar einen Anschlag in Kabul verhindern können. Sie stellten 400 Säcke Sprengstoff sicher und nahmen fünf Extremisten fest, so ein Sprecher der Nationalen Sicherheitsbehörde. Drei der Festgenommenen seien Taliban.
Afghanische Sicherheitskräfte haben zehn Tonnen Sprengstoff sichergestellt sowie fünf Extremisten festgenommen und damit einen massiven Anschlag verhindert. Die Verdächtigen hätten gestanden, einen terroristischen Anschlag im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul geplant zu haben, sagte ein Sprecher der Nationalen Sicherheitsbehörde.
Außerdem wurden drei Mitglieder des Haqqani-Netzwerks festgenommen, die den Sicherheitsbehörden zufolge einen Anschlag auf den afghanischen Vizepräsidenten Mohammed Karim Chalili geplant hatten.
Der Sprecher Schafikulla Tahiri nannte weder den Zeitpunkt der Festnahmen der fünf Verdächtigen noch das geplante Ziel des Anschlags. Der Sprengstoff sei aus Pakistan nach Kabul gebracht worden. Drei der Festgenommenen seien Mitglieder der pakistanischen Taliban, die anderen beiden gehörten zu den afghanischen Taliban. Sie erhielten ihre Befehle den Angaben zufolge von zwei pakistanischen Taliban-Kommandeuren, die Kontakte zum pakistanischen Geheimdienst unterhalten.
400 Säcke voller Sprengstoff
Tahiri erklärte, der Sprengstoff sei in 400 Säcken versteckt unter Kartoffeln in einem Lastwagen mit pakistanischen Nummernschildern entdeckt worden. Die explosive Ladung sei von den pakistanischen Mitgliedern der Gruppe außerhalb der pakistanischen Stadt Peshawar aufgenommen worden, sagte er.
Die Sicherheitskräfte hätten außerdem ein Attentat des Haqqani-Netzwerks auf den Vizepräsidenten Chalili verhindert, sagte Tahiri. Drei am 15. April festgenommene Männer hätten geplant, Chalili in seinem Haus zu töten. Sie seien mit Sprengstoffwesten und Schusswaffen ausgerüstet gewesen. Der Auftrag zur Ermordung des Vizepräsidenten wurde dem Sprecher zufolge von Badruddin Haqqani erteilt, dem Sohn des Netzwerk-Gründers Jalaluddin Haqqani. Das Haqqani-Netzwerk startete am 15. April nahezu zeitgleich Angriffe auf drei Einrichtungen in Kabul und weitere Angriffe in drei anderen Städten. (dapd)