Düsseldorf. Auf der Internetplattform abgeordnetenwatch.de gibt es einen Online-Dialog zur Landtagwahl in NRW. Die Menschen können dort online Fragen an Abgeordnete stellen. Es sei ein zusätzlicher Weg der politischen Kommunikation, so der Schirmherr der Aktion. Bei der Landtagswahl im Mai 2010 gab es ebenfalls einen solchen Dialog.

In der "heißen Phase" des Landtagswahlkampfs in Nordrhein-Westfalen können die Wähler jetzt die mehr als 750 Direktkandidaten aller Parteien im Internet befragen. Die unabhängige Internetplattform abgeordnetenwatch.de schaltete am Dienstag einen Online-Dialog zur Wahl frei.

"Damit wollen wir Politik transparenter und bürgernäher gestalten", sagte Projektleiter Roman Ebener in Düsseldorf. Die Fragen der Wähler und Antworten der Politiker sind für alle Nutzer des Portals zugänglich.

Auf der Webseite ist die Kandidatensuche sowohl nach Namen als auch nach Parteien möglich. Über die Eingabe der Postleitzahl lassen sich zudem alle Kandidaten des eigenen Wahlkreises ermitteln. Fragesteller müssen ihren vollständigen Namen angeben. Mitarbeiter der Online-Plattform lesen vor einer Freischaltung alle Fragen gegen, um die Veröffentlichung von Beleidigungen oder Diskriminierungen zu verhindern.

Rot-Grün besonders auskunftsfreudig

Schirmherr der Aktion ist Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg (CDU). Das Internet habe sich als "zusätzlicher Weg der politischen Kommunikation" etabliert, schreibt er in einem Grußwort. Portale wie abgeordnetenwatch.de förderten die politische Kultur, weil sie die Antworten von Parteien und Kandidaten "fair und transparent" präsentierten.

Bereits seit der vorangegangenen Landtagswahl im Mai 2010 können die Bürger in NRW die Landtagsabgeordneten über abgeordnetenwatch.de kontaktieren. Nach einer Bilanz der Projektleitung gaben sich in dieser Zeit Politikerinnen von Rot-Grün besonders auskunftsfreudig.

Spitzenreiterin ist danach Bildungsminsterin Sylvia Löhrmann (Grüne) mit einer Antwortquote von 86 Prozent, gefolgt von SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (73 Prozent) sowie Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) mit 70 Prozent.

Die Betriebskosten für das Wahlkampf-Frageportal, das abgeordnetenwatch.de auch für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein geschaltet hat, belaufen sich nach Angaben der Plattform auf rund 10.000 Euro. Die Kosten würden durch Beiträge von mehr als 1000 privaten Spendern sowie institutionellen Einrichtungen wie der Landeszentrale für politische Bildung gedeckt. (dapd)