Rangun. Die Partei der birmanischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat bei der Nachwahl am Sonntag nach eigenen Angaben offenbar einen Erdrutschsieg erzielt. Sie hofft nach ihrem Erfolg auf den Beginn einer neuen Ära für ihr Land. Die Abstimmung sei “ein Triumph des Volkes“, sagte Suu Kyi vor tausenden Anhängern.
Die Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat bei der Nachwahl in Birma nach eigenen Angaben einen Erdrutschsieg errungen. Von den 45 zur Wahl stehenden Sitzen habe die Nationale Liga für Demokratie (NLD) 44 Mandate gewonnen, sagte der Wahlkampfmanager der Partei, Nyan Win am Montag. "Die Wahlkommission wird wohl bald die Ergebnisse veröffentlichen."
Sollten sich die Angaben bestätigen, hätte die NLD sogar vier Sitze in der Hauptstadt Naypyitaw gewonnen. Die Stadt wurde von der früheren Militärjunta neu angelegt und wird hauptsächlich von Regierungsangestellten und Militärpersonal bewohnt. Bereits am Sonntag hatte die NLD erklärt, dass die 66-jährige Volksheldin Suu Kyi ihren Wahlkreis gewonnen und damit erstmals einen Sitz in der Volksvertretung errungen hätte.
Aung San Suu Kyi hofft auf neue Ära für Birma
Die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hofft nach ihrem Erfolg bei der Nachwahl am Sonntag auf den Beginn einer neuen Ära für ihr Land. Die Abstimmung sei "ein Triumph des Volkes", sagte Suu Kyi am Montag vor tausenden Anhängern vor der Parteizentrale ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD). "Wir hoffen, dass das der Anfang einer neuen Ära sein wird", erklärte sie. Am Sonntag hatte die NLD Suu Kyis Einzug ins birmanische Parlament verkündet.
Trotz des offensichtlichen Wahlsiegs der NLD werden aber weiterhin die Militärs das Parlament dominieren. Bei den Nachwahlen ging es lediglich um sieben Prozent aller Mandate. Die Abstimmung hat dennoch große Bedeutung für das international isolierte Land. Sie könnte die Tür für mehr Demokratie und damit auch für eine Lockerung von Sanktionen eröffnen.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, forderte die Europäische Union auf, ihre Sanktionen gegen das asiatische Land zu lockern. Die EU sollte ihre Drohpolitik beenden und die Machthaber in Birma bei der weiteren Öffnungen des Landes zur Demokratie unterstützen, sagte Löning am Montag im Deutschlandfunk. Dies sei auch die Voraussetzung für eine Wiederaufnahme der Entwicklungspolitik, erklärte der FDP-Politiker.