Berlin. . Kurz vor der entscheidenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi noch einmal Druck gemacht: In drei Bundesländern, in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, haben Tausende Beschäftige die Arbeit niedergelegt.
Wenige Tage vor der entscheidenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst haben Tausende Beschäftigte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern am Montag die Arbeit niedergelegt. Mitarbeiter bei Verkehrsbetrieben, Müllabfuhr, Kindergärten und Ämtern traten in einen ganztägigen Ausstand.
In Stuttgart und Umgebung blieben die Busse und Bahnen bereits am frühen Morgen in ihren Depots, ebenso in Karlsruhe, Baden-Baden, Ulm und Esslingen, so eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi. Der Nahverkehr werde dort weitgehend zum Erliegen kommen, erklärte sie.
Die Bodensee-Fähre zwischen Konstanz und Meersburg soll den ganzen Tag nicht verkehren. Vom Ausstand betroffen sind auch Kindertagesstätten, Krankenhäuser, die Müllentsorgung sowie die Straßenreinigung. Zur Kundgebung in Stuttgart wird Verdi-Chef Frank Bsirske erwartet.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die Beschäftigten in Kitas, Jobcentern und Ämtern aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, so Verdi. In Schwerin ist eine zentrale Kundgebung geplant.
Verdi fordert 6,5 Prozent mehr Geld
Auch in Schleswig-Holstein sind Angestellte der Stadtreinigung, der Kitas, Krankenhäuser und Verwaltungen zum Streik aufgerufen. In Kiel werden 8000 Beschäftigte bei einer Demonstration erwartet.
Verdi fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber haben bisher 3,3 Prozent auf zwei Jahre sowie eine Einmalzahlung angeboten.
Am Mittwoch und Donnerstag treffen sich beide Tarifparteien in Potsdam zur entscheidenden Verhandlungsrunde. Bsirske sieht die Chancen für eine Tarifeinigung ohne Streik „50 zu 50“.