Essen. Verdi muss sich gegen Vorwürfe aus der eigenen Belegschaft erwehren. Demnach soll die Dienstleistungsgewerkschaft 160 Jobs abgebaut haben, um den Streikfonds aufzustocken. Verdi weist das jedoch strikt zurück.

Vor der neuen Welle von Warnstreiks bekommt die Dienstleistungsgewerkschaft Probleme mit Teilen der eigenen Belegschaft. Der Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten (VGB) wirft der Führung vor, eine 2009 beschlossene Aufstockung des Streikfonds, in den ab 2013 acht Prozent der jährlichen Beitragseinnahmen fließen sollen, durch den Abbau von bis zu 160 Gewerkschaftsjobs finanzieren zu wollen. Der VGB beruft sich dabei auf eine Rechnung des Verdi-Gesamtbetriebsrats.

Ein Verdi-Sprecher wies das strikt zurück. Er sagte der WAZ-Mediengruppe, wegen der Häufung der Streikanforderungen müsse der Fonds aufgestockt werden. Es könne – speziell in Ostdeutschland – einen leichten Personalabbau geben. Die Beitragseingänge stiegen aber deutlich an. Ein so radikaler Schnitt sei deshalb bei Weitem nicht vorgesehen.

Verdi überzieht NRW am Mittwoch mit den bisher heftigsten Warnstreiks. Busse, Straßen- und U-Bahnen bleiben 24 Stunden in den Depots. Ganztägig sind kommunale Kitas, Müllabfuhr, städtische Krankenhäuser, Altenheime, Sparkassen und Jobcenter betroffen. Für Kliniken und Altenheime gibt es Notdienste. Die Gewerkschaft plant in Dortmund, Duisburg und Köln Kundgebungen, wo Zehntausende Mitarbeiter von Bund und Kommunen gegen das Angebot ihrer Ar­beitgeber protestieren. Verdi und Beamtenbund fordern 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro.