Essen. Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von NRW und SPD-Fraktionsvorsitzende, twittert jetzt. Bisher berichtet sie in nur zwei Tweets: Über ihren frühen und sportlichen Start in den Tag und ihren Hunger zur Mittagszeit. Im Netz verbreitet sich die Nachricht über den Twitter-Neuling @HanneloreKraft rasend schnell.
Hannelore Kraft gibt es jetzt auch in 140 Zeichen. Unter dem Twitter-Namen @HanneloreKraft zwitschert seit Dienstag 10.40 Uhr die Ministerpräsidentin von NRW und SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag – und zwar unter verifiziertem Profil, was der kleine blaue Button auf ihrer Twitterseite verrät. Auch die NRW-SPD bestätigte gegenüber DerWesten, dass der Account echt ist.
Bis zum frühen Abend ihres ersten Twittertages hatte sie zwar bloß zwei Tweets abgesetzt, aber schon weit über 600 Follower. Und die konnten in zwei Dreizeilern über die Ministerpräsidentin bisher wenig Überraschendes und doch Persönliches erfahren: Hannelore Krafts Tag beginnt in aller Frühe, aber sportlich, wie ihr erster Tweet verlautet: "1,5 h Sport Ausdauer- und Aufbautraining. Anschließend Frühstück mit meiner Mutter. Dann Abfahrt nach Düsseldorf."
Zur Mittagszeit dann die zweite Alltagsbotschaft aus dem Leben einer Politikerin: "Habe jetzt Hunger. Kurzes Mittagessen. Danach Pressestatement und Kabinett. HK " Mit dem Kürzel HK will sie wissen lassen: Hier zwitschert nicht irgendwer, sondern die Landesmutter höchstpersönlich. Wann immer Krafts Mitarbeiter sich auf ihrem Twitterkanal zu Wort melden würden, würde dies deutlich gekennzeichnet, hieß es in der NRW-SPD-Zentrale in Düsseldorf.
Norbert Röttgen hat bisher keinen offiziellen Twitteraccount
Im Netz verbreitet sich die Ankunft der Ministerpräsidentin bei Twitter wie ein Lauffeuer. Etliche User deuten das neue Engagement der SPD-Spitzenkandidatin bei den NRW-Neuwahlen als kurzfristige Wahlkampferscheinung. Andere goutieren ihren Auftritt, oder wie Twitterer @pettre es ausdrückt: "Jetzt ist @HanneloreKraft auch auf Twitter. Der Röttgen ist noch nicht einmal in NRW...".
Auf "Folgen" geklickt haben bisher etliche Parteigenossen, aber auch Politiker anderer Couleur. Zahlreiche Journalisten folgen der Ministerpräsidentin in der Hoffnung hier besonders gut informiert zu sein. Aber auch potentielle Wähler oder solche, die sich von der Kandidatin einfach mal ein Bild machen möchten, dürften unter den Followern sein.
Ob die Zukunft von Krafts Twitter-Account politischer sein wird, als die ersten zwei Tweets verheißen lassen, wollte bei NRW-SPD bisher niemand kommentieren. Anzunehmen ist es: Willkommen im SPD-Wahlkampf, jetzt auch in 140 Zeichen.