Berlin. Wie stark ist die NPD mit der rechten Terrorzelle “Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) verbunden? Ein Medienbericht legt nun die Vermutung nahe, dass die Bande enger ist als bislang bekannt. Demnach arbeitete einer der mutmaßlichen NSU-Mörder als Fahrer für den Vize-Bundesvorsitzenden der NPD.

Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Frank Schwerdt hat einem Medienbericht zufolge jahrelang Kontakte zu mehreren mutmaßlichen Mitgliedern und Helfern der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund unterhalten. In einem am Montagabend in den ARD-"tagesthemen" ausgestrahlten Interview räumte Schwerdt ein, dass Uwe Mundlos, einer der mutmaßlichen NSU-Mörder, Ende der 90er-Jahre mindestens ein Mal als Fahrer für ihn tätig gewesen sei. Auf einem der ARD vorliegenden Foto vom 17. Januar 1998 ist der langjährige NPD-Bundesgeschäftsführer zudem mit der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe bei einer Demonstration in Erfurt zu sehen. Nur zehn Tage später tauchten Zschäpe und Mundlos ab.

Zugleich räumte Schwerdt ein, etwa drei Wochen nach dem Abtauchen der Zwickauer Zelle mit André K. in Berlin einen mutmaßlichen Helfer empfangen zu haben. Dieser bat ihn demnach um Unterstützung für die Zelle. Er habe ihnen aber nicht helfen können und wollen, sagte Schwerdt weiter. (dapd)