New York. Die Vereinten Nationen und die Arabische Liga haben den früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan zu ihrem gemeinsamen Sondergesandten für Syrien ernannt. Annan werde dazu mit Kräften innerhalb und außerhalb Syriens zusammenarbeiten, hieß es weiter.
Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan ist zum Sondergesandten für Syrien ernannt worden. Das teilten die Vereinen Nationen am Donnerstag mit. Als gemeinsamer Vermittler der UN und Arabischen Liga solle sich Annan für das Ende der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen in Syrien einsetzen, teilten die Vereinten Nationen am Donnerstag mit. Ziel sei eine "politische Lösung, die die demokratischen Hoffnungen der syrischen Bevölkerung erfüllt".
Kofi Annan war von 1997 bis 2006 Generalsekretär der Vereinten Nationen. Anschließend schaltete er sich als Vermittler in Krisen ein, etwa vor vier Jahren bei den heftigen Unruhen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Kenia.
Staatengemeinschaft erhöht Druck auf Assad-Regime
In Tunesien kommen am Freitag die Vertreter von mehr als 70 Staaten und Organisationen zu Beratungen über den Syrien-Konflikt zusammen. Der Aufstand gegen den syrischen Präsident Baschar al-Assad hält seit elf Monaten an. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind Tausende Menschen ums Leben gekommen. Assad hat Rücktrittsforderungen zurückgewiesen und macht Terroristen für die Gewalt verantwortlich.
Der internationale Druck auf das Assad-Regime in Syrien wächst. Die Gruppe der "Freunde Syriens" forderte die Machthaber am Freitag bei ihrer Konferenz in Tunis zum sofortigen Gewaltverzicht auf. Anderenfalls werde es verstärkt Sanktionen auf wirtschaftlicher, diplomatischer und politischer Ebene geben, heißt es in dem Entwurf für die Abschlusserklärung, die dapd am Freitag vorlag. Zu den Maßnahmen zählen demnach Reisebeschränkungen für Mitglieder der Assad-Regierung sowie das Einfrieren von Vermögen auf ausländischen Konten. Die erste reguläre Konferenz der "Freunde Syriens" sollte am Nachmittag offiziell eröffnet werden. Von deutscher Seite nimmt Außenminister Guido Westerwelle teil.
Aktivisten melden mindestens zwei Tote in syrischer Stadt Homs
In der belagerten Oppositionshochburg Homs in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten am Freitag mindestens zwei Menschen getötet worden. Nach einer relativ ruhigen Nacht hätten die Regierungstruppen am frühen Morgen den Beschuss des Stadtteils Baba Amr wieder aufgenommen. Das Viertel gilt als Hochburg der Proteste gegen Präsident Baschar Assad. Baba Amr wird seit drei Wochen belagert und befindet sich seitdem unter schwerem Beschuss. Hunderte Zivilpersonen sind nach Angaben von Aktivisten getötet worden. Unterdessen reisten Vertreter aus mehr als 70 Staaten zu einer Konferenz in Tunesien, um über Wege zur Lösung des Konflikts in Syrien zu beraten.
Moskau und Peking lehnen dem russischen Außenministerium zufolge weiterhin jegliche Einmischung des Auslands in Syrien ab. Außenminister Sergej Lawrow habe am Donnerstag seinen chinesischen Amtskollegen angerufen, und sie "haben die gemeinsame Haltung von Russland und China nochmals bestätigt", teilte Lawrows Büro mit. Beide Staaten unterstützten ein schnelles Ende der Gewalt in Syrien und den Beginn des Dialogs zwischen den Behörden und der Opposition "ohne Vorbedingungen für eine friedliche Einigung". Russland und China haben kürzlich ihr Veto gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zur Verurteilung der Gewalt in Syrien eingelegt.