Hamburg. Die Linken könnte Nazijägerin Beate Klarsfeld ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten schicken. “Meine Frau steht als Kandidatin zur Verfügung“, erklärte ihr Mann gegenüber der WAZ-Mediengruppe. Klarsfeld war 1968 durch eine Ohrfeige weltweit bekannt geworden.

Die als Nazijägerin bekannt gewordene Beate Klarsfeld ist bereit, für die Linkspartei als Gegenkandidatin von Joachim Gauck bei der Bundespräsidentenwahl anzutreten. "Meine Frau steht als Kandidatin zur Verfügung", erklärte ihr Mann Serge Klarsfeld gegenüber der WAZ-Mediengruppe. Zuvor war berichtet worden, die Linke erwäge die Nominierung von Klaersfeld, die 1968 weltbekannt wurde, als sie den damaligen Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger (CDU) auf offener Bühne für dessen frühere NSDAP-Mitgliedschaft ohrfeigte.

Eine Kandidatur seiner Frau hätte einen gewissen Reiz, sagte Serge Klarsfeld zur WAZ: Gegen den Kandidaten Gauck, der für die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit stehe, stünde mit seiner Frau eine Kandidatin, die für die Aufarbeitung der Nazi-Zeit stehe.

Laut "Spiegel Online" soll Parteichefin Gesine Lötzsch mit der 73-Jährigen wegen der Kandidatur telefoniert haben. Lötzsch sagte dem Portal jedoch, in der Linken sei die Entscheidung über einen eigenen Kandidaten „absolut offen“. Lötzsch hatte am Sonntag auf einem Landesparteitag erklärt: „Wenn ich mir eine Bundespräsidentin wünschen dürfte, dann wäre es eine Frau wie Beate Klarsfeld.“ Über einen Gegenkandidaten zu Gauck bei der Wahl des Bundespräsidenten will die Linke am Donnerstag (23. Februar) entscheiden. (we/dapd)