Berlin. Finanzminister Wolfgang Schäuble hat Kritik an dem Verhalten konservativer Abgeordneter in Griechenland geübt. Er bemängelte, dass die Griechen keine Versprechen darüber abgeben wollten, ob sie nach einer Neuwahl an den Sparbeschlüssen festhalten. Nur so könne eine unkontrollierte Entwicklung in Griechenland verhindert werden.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den griechischen Konservativen ein mangelndes Bekenntnis zum Sparkurs der Regierung in Athen vorgeworfen. Einer der schwierigsten Punkte in den aktuellen Verhandlungen mit Athen sei, dass vor allem die "Nea Demokratia" bisher nicht klar genug verspreche, auch im Fall eines Wahlsieges im April die Sparbeschlüsse unangetastet zu lassen, sagte Schäuble am Mittwoch im Südwestrundfunk. Das sei auch einer der Gründe, warum sich die Euro-Finanzminister nicht wie geplant am Mittwochabend treffen, sondern sich erst am kommenden Montag auf ihrer regulären Sitzung detailliert mit der Griechenland-Krise befassen würden.
Die Euro-Finanzminister hätten bereits vergangene Woche deutlich gemacht, dass für eine Zustimmung zum zweiten Rettungspaket alle Voraussetzungen erfüllt sein müssten. Daran habe er Zweifel.
Es müsse alles daran gesetzt werden, eine unkontrollierte Entwicklung in Griechenland zu verhindern, mahnte der CDU-Politiker. Zugleich sieht er die Euro-Zone heute besser aufgestellt als noch vor zwei Jahren. Andere Krisenländer der Euro-Zone nähmen ihre Probleme besser in Angriff. Italien und Spanien machten große Fortschritte. Zudem gebe es inzwischen den Fiskalpakt, schließlich auch die Rettungsschirme. "Die Währungsunion wird in keinen Fall scheitern", zeigte sich Schäuble überzeugt. (dapd)