Athen. . In Griechenland stimmt das Parlament über das Sparpaket ab. Seit Tagen protestieren wütende Bürger gegen die Maßnahmen der Regierung. die Lage spitzt sich dramatisch zu: In Athen stehen Gebäude in Flammen.

Kurz vor der Parlamentsabstimmung über das Sparpaket in Griechenland hat sich die Situation in Athen dramatisch zugespitzt. Cafés, Geschäfte und historische Kinos standen am Sonntag in Flammen, als vermummte Randalierer im Zentrum der Hauptstadt mit Brandsätzen und Steinen warfen. Das von der Polizei eingesetzte Tränengas drang bis ins Parlamentsgebäude, wo die Abgeordneten über das Reformpaket berieten, mit dem Griechenland der Zugang zu neuen Milliardenhilfen geebnet werden soll. Die Polizei schoss in den stundenlangen Auseinandersetzungen mit Blendgranaten. Flammen schlugen unter anderem aus dem 1870 erbauten Attikon-Kino sowie einem Lichtspielhaus, in dem die Gestapo während des Zweiten Weltkriegs politische Gegner folterte.

14 Demonstranten in Krankenhaus eingeliefert

Nach Polizeiangaben mussten 14 Demonstranten im Krankenhaus behandelt werden. Mindestens acht Polizisten seien verletzt worden. Zuvor waren Zehntausende Griechen friedlich gegen die geplanten Einschnitte auf die Straße gegangen, über die die Abgeordneten noch in der Nacht zu Montag abstimmen sollten. Es waren die größten Proteste seit Monaten. Die Demonstranten kritisierten, die Griechen hätten bereits genügend Kürzungen und Steuererhöhungen hingenommen, um den Schuldenberg des Landes abzubauen.

Im Parlamentsgebäude diskutierten die Abgeordneten über ein Sparprogramm in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Eine Billigung der weiteren Einschnitte ist zwingend nötig, um die Finanzhilfen der Europäischen Union und des Internationalen Rettungsfonds (IWF) von 130 Milliarden Euro zu erhalten. Ohne diese Unterstützung würde das Land bankrott gehen. (Reuters)