Dresden. Neonazis haben einen für Dresden angekündigten Aufmarsch am 18. Februar abgemeldet. Ganz anders sieht das aber am 13. Februar aus - dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. Dort werden bis zu 2000 Rechtsextreme erwartet.

Großaufmarsch von Rechtsextremen abgesagt: Die Stadt Dresden bleibt von einer geplanten rechten Demo am 18. Februar offenbar verschont. Die verantwortliche "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" habe ihre Anmeldung zurückgezogen, sagte ein Sprecher der Stadt Dresden am Freitag. Auch sonst lägen für den Tag keine Anmeldungen aus dem rechten Lager vor.

Anders sieht es hingegen mit dem 13. Februar aus, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. Eine Privatperson, die zur rechten Szene gehört, hat für diesen Tag eine Veranstaltung mit 2.000 Teilnehmern angemeldet. Auch die geplanten Gegendemonstrationen für beide Tage sollen stattfinden. Am 13. Februar soll um die Dresdner Altstadt eine Menschenkette gebildet werden. Fünf Tage später ist eine Großkundgebung mit 10.000 Menschen geplant.

Bis zu 6.500 Neonazis kamen in der Vergangenheit

Eine endgültige Entwarnung, dass die Neonazis in diesem Jahr von einer Großkundgebung in Dresden absehen, will die Stadt noch nicht geben. "Das kann sich jederzeit ändern", sagte der Stadtsprecher. Da Versammlungen bis zu 48 Stunden vor dem entsprechenden Termin angemeldet werden könnten, müsse jederzeit damit gerechnet werden, dass sich die Lage ändere.

Als Anlass für die Aufmärsche dienen den Rechten die alliierten Luftangriffe am 13. Februar 1945, bei denen Dresden stark zerstört wurde. Seit Jahren versuchen Rechtsextreme, die Trauer um die Toten für ihre politischen Zwecke zu missbrauchen. In der Vergangenheit kamen bis zu 6.5000 Neonazis aus ganz Europa nach Dresden, womit die Veranstaltungen die größte bundesweite Aktion von Rechtsextremisten waren. Im vergangenen Jahr war es bei Protesten gegen die Rechten zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. (dapd)