Bielefeld. An einer Demonstration gegen einen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld haben sich Tausende von Menschen beteiligt. Sie protestieren gegen den Auftritt der knapp 70 Rechtsextremisten.

Etwa 6.500 Bürger haben in Bielefeld gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Die Zahl der Demonstranten lag damit fast um das Hundertfache über der Zahl der Rechten. Obwohl die Polizei am Samstag mit mehreren Hundertschaften im Einsatz war, gelang es nicht, Zusammenstöße der beiden Gruppen gänzlich zu verhindern.

Vor dem Arbeiterjugendzentrum, gegen das die Neonazis demonstrierten, versammelten sich nach Polizeiangaben 4.000 Gegendemonstranten. Weitere Aktionen des Bündnisses gegen Rechts unter dem Motto "Bielefeld stellt sich quer" fanden am Hauptbahnhof und entlang der Wegstrecke statt. Trotz Absperrungen gelang es einer Gruppe von Gegendemonstranten, den Neonazi-Aufmarsch zu stören.

Steinwürfe auf Nazis

Wie ein Polizeisprecher sagte, warfen linke Demonstranten von einer Eisenbahnbrücke, die über die Wegstrecke der Neonazis führte, Steine auf die Gruppe der knapp 70 Rechten. Verletzte habe es nicht gegeben. Etwa 30 vermummte Autonome hätten überdies versucht, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Dabei seien auch Feuerwerkskörper gezündet worden.

Die Beamten hätten den Ansturm jedoch mithilfe von Reizgas und unter Einsatz ihrer Schlagstöcken verhindert. Vier Demonstranten aus dem linken Lager seien vorübergehend festgenommen worden.

Der behördlich genehmigte Aufmarsch der Rechtsextremen führte auf einer Länge von etwa einem Kilometer durch ein Arbeiterviertel der Stadt. Zu den Protesten aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen und Gruppierungen.