Dresden. Fast zeitgleich zum brutalen Neonazi-Überfall auf Gewerkschafter an einer Autobahnraststätte in Thüringen hat es am Wochenende eine weitere Attacke von Rechtsextremisten gegeben. Die Neonazis griffen eine Gruppe Jugendlicher in einem Regionalzug an. Eine junge Frau wurde verletzt.

Nach den Demonstrationen gegen den Neonazi-Aufmarsch in Dresden am vergangenen Wochenende hat es offenbar einen weiteren Zwischenfall gegeben. Wie die SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Nordsachsens, Liane Deicke, am Donnerstag in Leipzig mitteilte, wurde eine Gruppe Jugendlicher auf der Rückreise von der Veranstaltung in einem Regionalzug von Neonazis angegriffen. Dabei sei eine junge Frau verletzt worden.

Die Frau habe sich dagegen gewehrt, von den Rechtsradikalen fotografiert zu werden, und war daraufhin geschlagen worden, hieß es. An der Haltestelle Priestewitz im Kreis Meißen sei sie dann gemeinsam mit ihrer Begleitung und einem Jugendstadtrat aus Taucha von den Angreifern «regelrecht aus dem Zug geworfen» worden. Eine weitere Gruppe um den Juso-Vorsitzenden in Nordsachsen, Nico Wesser, sei wenig später ebenfalls dazu gedrängt worden, den Zug zu verlassen. Die in diesem Fall zuständige Bundespolizeidirektion Pirna konnte am Donnerstag unter Verweis auf technische Probleme keine Auskünfte zu dem Vorfall erteilen. (ddp)

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