Brüssel. . Die Euro-Staaten setzen Griechenland unter großen Druck. Wenn das Land in der Eurozone bleiben will, muss es seine Reformanstrengungen vergrößern. Bislang hinkt das Land hinter seinen Sparzielen zurück.
Die Europäer verstärken den Druck auf das pleitebedrohte Griechenland. Der Schuldenstaat müsse weitere Spar- und Reform-Schritte beschließen, um damit weiter Notkredite zu erhalten, sagte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn am Dienstag in Brüssel.
Die griechische Regierung hinkt laut Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker derzeit deutlich hinter ihren Zielen zurück. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) forderte die Griechen auf, bereits beschlossene Spar- und Reform-Schritte auch wirklich umzusetzen. Der Staat müsse das Vertrauen potenzieller Geldgeber zurückgewinnen.
Griechenland braucht noch mehr Geld
Derzeit prüfen die Notkreditgeber – die Europäer und der Internationale Währungsfonds IWF – in Athen, ob die griechische Regierung alle Vorgaben erfüllt hat, damit die nächste Tranche aus dem 110 Milliarden Euro schweren Hilfspaket ausgezahlt werden kann. Griechenland braucht allerdings ein zweites Notkredite-Paket in Höhe von etwa 130 Milliarden Euro, um die Staatspleite abzuwenden.
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist bisher nicht gegeben: Die Griechen müssen ihren privaten Gläubigern einen 50-prozentigen Schuldenerlass abringen. Nur so können die Staatsschulden aus Sicht der Europäer auf ein erträgliches Maß sinken.
Poker mit Banken und Investmentfonds
Der Poker mit Banken und Investmentfonds, die auf insgesamt 100 Milliarden Euro an Forderungen verzichten sollen, zieht sich viel länger hin als geplant. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hofft, das Ringen „in den nächsten Tagen“ erfolgreich zu beenden. Ministerpräsident Lucas Papademos hatte jüngst gewarnt, dass Griechenland ohne neue Notkredite im März zahlungsunfähig sei.