Washington. . Der US-Politiker Jon Huntsman will sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurückziehen. Das sagte der Leiter seines Wahlkampfteams am Montag. Zudem wolle sich Huntsman für seinen Konkurrenten Mitt Romney aussprechen.

Mit Jon Huntsman ist der einzige weltgewandte und allen radikalen Versuchungen widerstehende Kandidat aus dem republikanischen Bewerber-Rennen ausgestiegen. Der frühere Botschafter von Präsident Barack Obama in Peking war von Beginn an ein Fremdkörper im Aufgebot der „Grand Old Party“, die sich von der Tea-Party-Bewegung an der kurzen Leine durch die politische Arena führen lässt.

Huntsman hat nicht mit dem Rudel der Vereinfacher und Demagogen geheult. Sein Schlüsselsatz, wonach der Durchschnitts-Amerikaner das Vertrauen in die Politik, gesondert hier in einen sich wie ungezogene kleine Kinder im Sandkasten streitenden Kongress, fast vollständig verloren hat, weil sich die den Staat tragenden politischen Lager wie Kriegsparteien aufführen, verhallte ungehört.

Die Konkurrenz von Romney über Paul bis zu Gingrich und Santorum überbietet sich seit Monaten mit Pathos und populistischen Versprechen, dass es einem die Schuhe auszieht. Diese Ranschmeiße, die keinem der zentralen Probleme Amerikas - miserables Bildungssystem, enorme soziale Ungleichheit, gigantische Staatsverschuldung, unbesonnener Umgang mit der Natur, fehlende Wettbewerbsfähigkeit – auch nur ansatzweise gerecht wird, kommt die Republikaner noch einmal teuer zu stehen. Dann, wenn sich neben den Demokraten eine dritte politische Kraft etabliert.