Düsseldorf. . Männer verlieren zunehmend das Interesse am Lehrerberuf. Der Anteil der Lehrer ist an allen Schulformen in NRW auf neue Tiefstwerte gesunken. Besonders drastisch ist der Frauenüberhang an den 3200 Grundschulen im Land: Nur noch 9,5 Prozent der Lehrkräfte sind Männer.
Männer verlieren zunehmend das Interesse am Lehrerberuf. An allen Schulformen in NRW ist ihr Anteil auf neue Tiefstwerte gesunken. Besonders drastisch ist der Frauenüberhang an den 3200 Grundschulen. Dort ist nicht einmal mehr jeder zehnte Pädagoge (9,5 Prozent) ein Mann. Das Schulministerium sieht darin aber keine Ursachen für das schlechtere schulische Abschneiden von Jungen.
Allein mit mehr männlichen Lehrkräften ließen sich „nicht automatisch positive Effekte auf die Leistungen von Jungen erreichen“, heißt es auf eine Kleine Anfrage der CDU. Für eine „Feminisierung der Bildung“ gebe es keinen Beleg. Denn obwohl Gymnasien unter den weiterführenden Schulen mit 46,4 Prozent die höchste Männerquote hätten, schafften weniger Jungen als Mädchen das Abitur.
Es fehlt an Beförderungschancen
„Männer haben wohl das Gefühl, dass die Arbeit mit kleinen Kindern weniger angesehen ist“, sagte Udo Beckmann für den Lehrerverband VBE der WAZ Mediengruppe. Es fehle auch an Beförderungschancen. In der Grundschule gebe es „keine Laufbahn, sondern nur einen Laufstall“. Immerhin besetzen Männer dort mit 28 Prozent mehr als jeden vierten Rektorenposten.
Auch an Hauptschulen (36,6 Prozent), Realschulen (32,5), Gesamtschulen (41,7) und Förderschulen (26,1) unterrichten deutlich weniger Männer als Frauen. Sie stellen aber überall die Mehrheit der Schulleiter.