Helsinki/Berlin. Die Raketen seien ordnungsgemäß aus Deutschland ausgeführt worden, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Sie seien für Südkorea bestimmt. Die Ladung war für den Transit durch Finnland nicht genehmigt worden.
Nach der Durchsuchung eines britischen Frachters haben finnische Behörden 69 Raketen aus ehemaligen Bundeswehr-Beständen beschlagnahmt. Der ukrainische Kapitän und der ebenfalls ukrainische Steuermann der "Thor Liberty" seien festgenommen worden, gaben die finnischen Behörden am Donnerstag bekannt. Das Bundesverteidigungsministerium teilte mit, der Export der Raketen nach Südkorea sei genehmigt gewesen.
Die finnischen Zollfahnder erklärten, für den Transit solcher Waffen bedürfe es einer Genehmigung der finnischen Rüstungsämter. Es seien Ermittlungen wegen des Verdachts auf illegalen Export von Rüstungsgütern eingeleitet worden.
Raketen seien ordnungsgemäß ausgeführt worden
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erläuterte, mit der Verladung der Lenkflugkörper in Deutschland seien diese in südkoreanisches Eigentum übergegangen. Der Transport selbst liege dann in der Verantwortung Südkoreas. "Die Sendung an Bord des Schiffes wurde beim deutschen Zoll ordnungsgemäß mit den erforderlichen Ausfuhrgenehmigungen angemeldet und anschließend ausgeführt", teilte das für den Zoll zuständige Bundesfinanzministerium mit.
Neben den Patriot-Raketen beschlagnahmten die finnischen Behörden auch 150 Tonnen Sprengstoff und Zünder für die Raketen. Zur Herkunft des Sprengstoffs könne er nichts sagen, erklärte der Ministeriumssprecher. Zunächst hatte es geheißen, die am Mittwoch durchsuchte "Thor Liberty" sei von Deutschland nach China unterwegs gewesen, als sie im im Hafen des südfinnischen Kotka aufgehalten wurde.
Die "Thor Liberty" gehört den finnischen Angaben zufolge der dänischen Reederei Thorco. Thorco-Chef Thomas Mikkelsen zeigte sich überrascht über den Vorfall und wollte zunächst keine Stellungnahme abgeben. (afp)