Dortmund. Der FDP-Mitgliederentscheid über den richtigen Kurs in der Eurokrise steht kurz vor dem Ende. Parteichef Philipp Rösler hat bereits angedeutet, dass wahrscheinlich zu wenig Stimmen abgegeben worden sind, um den Entscheid verbindlich zu machen. Euro-Rebell Frank Schäffler ist deswegen sauer auf die Parteiführung.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler hat seinen Parteichef Philipp Rösler kritisiert. "Es ist sehr bedauerlich, dass der Parteivorsitzende bereits vor Ende des Mitgliederentscheides das Ergebnis bekannt gibt. Das steht ihm nicht zu", sagte Schäffler den "Ruhr Nachrichten" (Montagausgabe). Rösler hatte zuvor den gegen die FDP-Spitze gerichteten Mitgliederentscheid zum Euro-Rettungsschirm für gescheitert erklärt, das nötige Quorum werde voraussichtlich nicht erreicht.
Schäffler beklagte, die Mitgliederbefragung sei nicht fair verlaufen. "Der Bundesvorstand hat den ganzen Parteiapparat hinter sich. Er hatte die Anschriften, die E-Mail-Adressen, die wir nicht nutzen konnten. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Parteiführung stärker eingemischt und für ein hohes Quorum geworben hätte", sagte er. Auch bei einem verpassten Quorum könne die Parteiführung nicht einfach am Resultat vorbeigehen.