Stuttgart. Das Volk hat es so gewollt: Im Januar fangen die Bauarbeiten am umstrittenen Bahnhofsprojekt “Stuttgart 21“ in der baden-württembergischen Landeshauptstadt wieder an. Ministerpräsident Winfried Kretschmann kann den Bau nicht verhindern, jetzt will er die Kosten begrenzen.
Die Bauarbeiten am umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 sollen in der zweiten Januarwoche 2012 beginnen. Es gebe noch keinen genauen Termin, sagte Bahnsprecher Wolfgang Dietrich am Freitag in Stuttgart. Denkbar seien der 9. oder 10. Januar. Dann werde mit dem Abriss des Südflügels begonnen. Zwischen Mitte Januar und Ende Februar soll die Hälfte der 176 im Baufeld stehenden Bäume im Schlossgarten versetzt werden. Der Rest werde wohl gefällt. Dietrich zeigte sich sicher, dass der Bahnhofsumbau und die ICE-Neubaustrecke Wendlingen-Ulm für insgesamt rund sieben Milliarden Euro im gesteckten Zeitrahmen bis Ende 2019 gelingt.
Kretschmann will Kostenrahmen für Stuttgart 21 einhalten
Am Sonntag hatte das Bahnprojekt in einer Volksabstimmung grünes Licht von den baden-württembergischen Wählern erhalten. 58,8 Prozent hatten für den Bau von Stuttgart 21 votiert, nur 41,2 Prozent dagegen. Ministerpräsident und Stuttgart-21-Kritiker Winfried Kretschmann hatte daraufhin angekündigt, die grün-rote Landesregierung werde darauf achten, dass der Kostenrahmen für Stuttgart 21 von 4,5 Milliarden Euro eingehalten werde. Das Land wird den Umbau des 16-gleisigen Kopfbahnhofs in einen achtgleisigen unterirdischen Durchgangsbahnhof mit bis zu 930 Millionen Euro mitfinanzieren.
Dietrich sagte, Mitte 2012 sei ein wichtiger Eckpunkt. Dann könnten die Arbeiten an allen drei Tunneln beginnen. Bis dahin seien alle Vorbereitungen im Gleisvorfeld und für das Grundwassermanagement abgeschlossen. (rtr)