Berlin. .

Die Linkspartei sieht wegen der Finanzkrise die private Altersvorsorge von Millionen Bürgern bedroht und fordert deshalb eine radikale Kehrtwende der Politik. „Lebensversicherungen und Pensionskassen haben Milliarden in Staatsanleihen investiert, die jetzt wackeln“, sagte Linke-Chef Klaus Ernst der WAZ-Mediengruppe.

Die staatliche Förderung von Riester- und Betriebsrenten müsse beendet werden, die Bürger sollten ihre Ansprüche aus solchen Verträgen in die gesetzliche Rentenversicherung übertragen können, forderte Ernst.

„Ausstiegsszenario“ für Riester und Betriebsrenten

„Wir brauchen ein Ausstiegsszenario: Alle, die Geld in Betriebsrenten oder Riester-Renten eingezahlt haben, sollten ein zeitliches befristetes Wahlrecht bekommen, ob sie das Kapital ohne Verlust in die gesetzliche Rentenversicherung überführen wollen.“ Dort würden ihnen entsprechend Entgeltpunkte gutgeschrieben.

Nach seinem Modell würde man für die Überführung von 11 000 Euro Kapital gegenwärtig einen gesicherten Rentenanspruch von rund 50 Euro erhalten, der über die Jahre steigen würde. Ernst sagte, der Weg in die private Vorsorge sei ein Fehler gewesen. „Wer die Rente über den Finanzmarkt organisieren will, kann auch ein Krankenhaus auf dem Ätna bauen.“