Straßburg. Der Castortransport ist in Frankreich erneut zum Stillstand gekommen. Angeblich soll der Zug 24 Stunden in Rémily bei Metz stehen bleiben, bevor er seine Fahrt nach Deutschland fortsetzt. Französische Aktivisten kritisieren die Pause: Ihren Messungen nach strahlt der Atommüll-Transport radioaktiv.
Der Castor-Transport aus Frankreich wird voraussichtlich nicht vor Freitag in Deutschland eintreffen. Aus französischen Sicherheitskreisen verlautete am Donnerstag, der Zug mit hochradioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague werde gestoppt und weitere 24 Stunden in Frankreich bleiben. Am Vormittag war der Zug, der den Atommüll nach Gorleben bringen soll, im lothringischen Ort Rémilly bei Metz eingetroffen.
Französische Atomkraftgegner haben den Zwischenstopp des Castor-Transports kritisiert. "Jeder Castor-Zug strahlt radioaktiv und ist eine Gefahr für alle Menschen in der Umgebung", sagte Laura Hameaux von der Anti-Atom-Organisation "Sortir du nucléaire".
Angeblich strahlt der Castor radioaktiv
Nach ihren Angaben betrug die unmittelbare Belastung für Polizisten, Demonstranten und Lokführer stellenweise mehr als 1,65 Mikro-Sievert pro Stunde. Sie liegt damit 14-fach über der natürlichen Strahlenbelastung. "Diese Transporte zeugen von der Unkontrollierbarkeit der Atomenergie", so Hameaux. Die französischen Umweltschützer rechnen damit, dass der Castor-Zug voraussichtlich am Freitag über Forbach die Grenze nach Deutschland überquert.