Washington. . Mit Außenpolitik scheint sich der republikanische Präsidentschaftsbewerbers Herman Cain wirklich nicht auszukennen. Nach seinem Libyen-Patzer verortete er nun die Taliban in einem falschen Land.

Bei dem Versuch, seinen Libyen-Patzer vom Montag zu erläutern, hat sich der republikanische Präsidentschaftsbewerber Herman Cain einen weiteren Schnitzer erlaubt. Er sei während des Interviews „ein bisschen müde“ gewesen, sagte Cain am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten im US-Bundesstaat Florida. Darüberhinaus sei die Frage des Reporters, ob er mit der Libyen-Politik von US-Präsident Barack Obama einverstanden sei, zu unpräzise gewesen.

„Stimme ich damit überein, mich auf die Seite der Opposition zu schlagen? Stimme ich damit überein, den Rückzug Gaddafis zu fordern? Stimme ich damit überein, dass sie nun ein Land haben, in dem die Taliban und El Kaida künftig an der Regierung beteiligt sind?“, kritisierte Cain die seiner Ansicht nach mangelnde Fragetechnik des Reporters und verortete zugleich die afghanischen Taliban im falschen Land.

Cain war am Montag vor laufenden Kameras auf die Frage eines Reporters der Tageszeitung „Milwaukee Journal Sentinel“ zu Libyen kaum etwas eingefallen. Ein fünfminütiges im Internet verbreitetes Video dokumentiert sein Stammeln und Schweigen. Cain ist der einzige Afroamerikaner im republikanischen Bewerberfeld für die Präsidentschaftskandidatur 2012. Der frühere Chef einer Pizza-Kette büßte zuletzt in den Umfragen ein, nachdem ihm mehrere Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Wie am Freitag bekannt wurde, erhält er auf eigenen Wunsch als erster Bewerber Personenschutz vom Secret Service. Cain selbst begründete dies mit dem wachsenden Interesse an ihm. (afp)