Düsseldorf. . Steuersünder kommen nicht zur Ruhe. Ihnen drohen neue Entlarvungen. Die Behörden erwägen derzeit den Kauf drei weiterer Steuer-CDs. Allerdings muss die Qualität der Daten noch überprüft werden. Die Fahnder haben immer wieder mit Hochstaplern zu tun.
Die deutschen Behörden prüfen nach Informationen des „Handelsblatts“ derzeit den Kauf von drei weiteren CDs mit Daten von Steuersündern. Das berichtete die Zeitung in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf mehrere „voneinander unabhängige Quellen“. Den Behörden wird demnach fortlaufend Material angeboten. „Der Datenfluss ist ungebrochen“, zitierte die Zeitung aus Behördenkreisen. Welche Banken aus welchen Staaten betroffen sein könnten, blieb zunächst unklar. Dem „Handelsblatt“ zufolge liefen noch Prüfungen zur Qualität der Daten, eine Entscheidung über einen Kauf der CDs stehe noch aus.
Die Behörden haben dem Bericht zufolge im Umgang mit Informationen über angebliche Steuersünder aber auch immer wieder mit Hochstaplern zu tun. „Es sind zahlreiche Trittbrettfahrer unterwegs“, sagte ein Landesfinanzminister der Zeitung. Demnach lehnte ein SPD-geführtes Landesfinanzministerium in der Vergangenheit in zwei Fällen einen Ankauf von Datenträgern ab. Im Durchschnitt dauere es etwa ein Jahr, bis bei CD-Angeboten eine Entscheidung für oder gegen einen Kauf falle, sagte der Minister der Zeitung.
NRW kaufte CD „mit Bezug zu Luxemburg“
Dem „Handelsblatt“ zufolge will künftig auch das Land Baden-Württemberg CDs ankaufen, um Steuersünder zu überführen. Jedem Steuersünder müsse „klar sein, dass es ein Entdeckungsrisiko gibt“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) der Zeitung. Unter seiner CDU-geführten Regierung hatte das Land in der Vergangenheit den Kauf solcher Daten abgelehnt.
Das Bundesfinanzministerium hatte erst am Freitag den erneuten Ankauf von Daten deutscher Steuersünder bestätigt. Demnach kaufte Nordrhein-Westfalen in Abstimmung mit der Bundesregierung eine Steuer-CD „mit Bezug zu Luxemburg“. (afp)