Hamm/Bochum. . Der deutsche Staat macht Druck auf Steuersünder. Mithilfe einer in Luxemburg gekauften Daten-CD sollen Steuersünder ausfindig gemacht und überführt werden. Die Ermittlungen leitet die Staatsanwaltschaft Bochum.

Steuersünder mit Schwarzgeld in Luxemburg müssen zittern. Der Fiskus kaufte nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Freitagsausgabe) Bankdaten deutscher Kunden der HSBC Luxemburg. Steuerfahndungen bereiten demnach in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Bochum bundesweit eine Razzia gegen Klienten des Instituts vor. Das Land Nordrhein-Westfalen erwarb dem Bericht zufolge vor mehreren Monaten eine CD mit etwa 3000 Datensätzen für rund drei Millionen Euro, die genaue Informationen über Schwarzkonten in Luxemburg enthalten sollen. Sie seien eindeutig deutschen HSBC-Kunden zuzuordnen. Die Daten seien monatelang unter größter Geheimhaltung ausgewertet worden. Die Razzia sei für November geplant.

Wuppertaler Steuerfahnder und Bochumer Staatsanwälte im Einsatz

Wuppertaler Steuerfahnder und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Bochum sollen derzeit Daten von etwa 3.000 Steuersündern prüfen. In den Fokus der Ermittler seien Kunden einer Tochter der britischen Großbank HSBC in Luxemburg geraten. Die Bochumer Staatsanwaltschaft gab auf Nachfrage keine Stellungnahme ab.

Der Datensatz sei außerordentlich groß, das Material erstklassig, zitierte die Zeitung aus Behördenkreisen. Dadurch, dass die Ermittlungen im Gang seien, hätten die Steuersünder auch keine Chance mehr, der Strafe durch eine Selbstanzeige zu entgehen. Die CD dürfte etliche Millionen Euro in die Staatskasse spülen, schrieb die Zeitung weiter. (afp)