Berlin. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit setzt auf die Toleranz der Deutschen. Das Land sei reif für einen schwulen Bundeskanzler, sagt er in einem Interview. Wowereit versichert jedoch: "Ich bin nicht auf Jobsuche."
Deutschland ist nach Überzeugung von Berlins Regierendem Bürgermeister reif für einen schwulen Bundeskanzler. «Seit Jahren wäre diese Bundesrepublik auch in der Lage, einen schwulen Kanzler zu haben. Aber gewählt wird in der Demokratie nach der Politik, die jemand anbietet», sagte der SPD-Politiker der «Bild am Sonntag». Auf die Frage, ob das Kanzleramt sein Ziel sei, sagte Wowereit: «Ich bin nicht auf Jobsuche.»
"Ich bin schwul, und das ist gut so"
Wowereit zählte zu den ersten Politikern, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannt haben. Geoutet hatte er sich seinerzeit mit dem legendären Satz: «Ich bin schwul, und das ist gut so.»
Dass mit FDP-Chef Guido Westerwelle zum ersten Mal ein bekennender Homosexueller Außenminister und Vizekanzler ist, hält Wowereit nicht für Aufsehen erregend. «Guido Westerwelle wurde nicht als Außenminister gecastet, weil er schwul ist. Das wäre er genau so geworden, wenn er hetero wäre», sagte er. «Seit Ole von Beust und Klaus Wowereit Bürgermeister sind, ist das doch nichts Besonderes mehr.» (ap)