Berlin. . Bundesfamilienministerin Schröder streicht ihre Pläne fürs Betreuungsgeld zusammen. Sie will den Zeitraum halbieren, für den Eltern das Geld ausgezahlt bekommen - von zwei Jahren auf nur noch eines.
Die Bundesregierung will das Betreuungsgeld für Eltern statt der geplanten 24 Monate nur noch ein Jahr lang auszahlen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte in einem Interview der Zeitung „Bild am Sonntag“: „Ich finde, wir müssen angesichts der angespannten Haushaltslage eine gewisse Bescheidenheit an den Tag legen. Daher nehme ich erst einmal nur das zweite Lebensjahr in den Blick. Wenn wir das zum Wohle der Eltern schaffen, bin ich angesichts der Finanzlage schon sehr froh.“
Schröder kündigte an, das Betreuungsgeld sowohl an Teilzeitbeschäftigte als auch an Eltern auszahlen zu wollen, die sich ausschließlich der Kindererziehung widmen wollen: „Wir wollen Paare unterstützen, die auch nach der Elternzeit entweder ganz auf Erwerbstätigkeit verzichten oder sie stark reduzieren, um mit Teilzeit Familie und Beruf zu vereinbaren“, sagte sie.
Kindergartenplatz kein Kriterium
Sie wolle verhindern, dass Teilzeitbeschäftigte gegen Hausfrauen ausgespielt würden, fügte die Ministerin hinzu. „Immerhin verzichten beide zugunsten der Familie auf Einkommen und berufliches Vorankommen. Ich bin für ein Modell, bei dem der Wunsch, fürs eigene Kind da zu sein, genauso anerkannt wird wie der Wunsch, nach dem ersten Jahr wieder über Teilzeit in den Beruf einzusteigen.“
Der Forderung der CSU, das Betreuungsgeld nur an Eltern auszuzahlen, die keinen Kindergartenplatz in Anspruch nehmen, erteilte die Ministerin eine Absage: „Das Kriterium, dass nur diejenigen bedacht werden, die keinen Kitaplatz in Anspruch nehmen, funktioniert nicht. Stellen sie sich vor: Jemand arbeitet Vollzeit in einer Führungsposition, kann sich eine private Kinderfrau leisten - warum soll diejenige Betreuungsgeld bekommen? Zugleich würde diejenige, die ihr Kind ein paar Stunden am Tag in eine Kita gibt und Teilzeit arbeitet, nichts bekommen. Nein, das halte ich nicht für zu Ende gedacht.“ (reuters)