Berlin. . Drei Monate nach Beginn ihres freiwilligen Dienstes in der Bundeswehr sind 780 der 3459 Wehrdienstleistenden bereits vorzeitig wieder ausgeschieden. Verteidigungsminister de Maizière erklärte, mit der Zahl der Abbrecher könne er nicht zufrieden sein.
Drei Monate nach Beginn ihres freiwilligen Dienstes in der Bundeswehr sind 780 der 3459 Wehrdienstleistenden bereits vorzeitig wieder ausgeschieden. Die Gründe seien vor allen Dingen private gewesen, andere Berufs- oder Ausbildungsangebote oder andere Vorstellungen vom Dienst in der Bundeswehr, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag in Berlin mit.
Auch seitens der Bundeswehr sei der Dienst beendet worden. Die Probezeit für die ersten Freiwilligen endet nach sechs Monaten Anfang 2012. Eine Gesamtbilanz könne erst dann gezogen werden, erklärte das Ministerium.
Zum 4. Oktober treten den Angaben zufolge weitere 4542 Freiwillige ihren Dienst an, unter ihnen 142 Frauen. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hofft, in den kommenden Jahren 5000 bis 15.000 Freiwillige als Ersatz für die vorherigen Wehrpflichtigen anzuwerben.
De Maizière unzufrieden
De Maizière erklärte, die am Sonntag veröffentlichten Zahlen seien „gut“, dürften aber kein Ruhekissen für die kommenden Jahre sein. Mit der Zahl der Abbrecher könne er nicht zufrieden sein. Klar sei aber: „Es ist richtig und fair, dass derjenige, der freiwillig kommt, natürlich auch freiwillig wieder gehen kann.“ Das Ministerium werde aber die Gründe für das Ausscheiden analysieren und wo immer möglich, versuchen gegenzusteuern.
Die Wehrpflicht war im Zuge der Bundeswehr-Reform am 1. Juli dieses Jahres nach mehr als 50 Jahren ausgesetzt worden. Derzeit hat die Bundeswehr noch etwa 220.000 aktive Soldaten. Rund 188.000 von ihnen sind Berufs- und Zeitsoldaten. Deren Zahl soll im Zuge der Bundeswehrreform auf 170.000 sinken. (afp)