Bottrop. Durch „Innovation City“ sollen rund 2,8 Milliarden Euro nach Bottrop fließen. Auf einer Konferenz kündigten mehrere Unternehmen Investitionen in der Revierstadt an. NRW-Ministerpräsidentin Kraft spricht von einer „Vision, die Realität werden soll“.

Der geplante ökologische Stadtumbau in Bottrop soll mehr Investitionen auslösen als bislang erwartet. Nach Berechnungen der zuständigen Projektgesellschaft unter Führung des ehemaligen Oberhausener Oberbürgermeisters Burkhard Drescher sollen durch „Innovation City“ rund 2,8 Milliarden Euro in die Revierstadt fließen. Nach bisherigen Schätzungen sollten bis zum Jahr 2020 insgesamt knapp 2,5 Milliarden Euro durch private Investitionen und staatliche Förderungen zusammenkommen.

Bei einer Konferenz mit 350 Teilnehmern in der Alten Waschkaue des Bergwerks Prosper Haniel II kündigten am Freitag mehrere Unternehmen Investitionen in Bottrop an. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) und der für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn signalisierten grundsätzlich Unterstützung für „Innovation City“. Kraft sprach von einer „Vision, die Realität werden soll“.

Bis zum Jahr 2020 soll in Bottrop ein Stadtteil mit rund 70 000 Einwohnern so umgebaut werden, dass sich der gesamte Energiebedarf halbiert. Angestoßen hat das Projekt der Initiativkreis Ruhr (IR), ein Zusammenschluss von 70 Unternehmen der Region.

"Starkes Signal an Bottroper Bürger"

IR-Moderator Bodo Hombach zog ein positives Fazit: Die Konferenz sei „ein starkes Signal an die Bottroper Bürger, jetzt weiter mitzumachen“. Drescher, der neue Chef der Projektgesellschaft, lieferte folgende Rechnung: Industrie und Privatpersonen sollen mit rund 2,2 Milliarden Euro beteiligt sein. Der Anteil der Stadt Bottrop werde etwa 42 Millionen Euro betragen. Den Finanzierungsbedarf von Europäischer Union, Bund und Land bezifferte Drescher mit rund 450 Millionen Euro.

Evonik-Chef Klaus Engel kündigte an, sein Unternehmen werde ein Forschungszentrum zur CO2-Reduzierung in Bottrop gründen. Die Emschergenossenschaft will in ihrem Bottroper Klärwerk künftig in großem Umfang Energie erzeugen. Der Energiekonzern Eon entwickelt eine Software, durch die der Anteil von Öko-Strom am Verbrauch erhöht werden kann. Der Zechenbetreiber RAG erwägt den Bau von Unter-Tage-Pumpspeicherkraftwerken.