London. .
Nach den Krawallen in Großbritannien verspricht Premierminister David Cameron eine Erneuerung der „kaputten Gesellschaft“ seines Landes. Die Gründe für die Ausschreitungen sind für ihn „Kinder ohne Väter“ und „Schulen ohne Disziplin“.
Die britische Gesellschaft muss nach Einschätzung von Premierminister David Cameron ihren moralischen Kompass wiederfinden. Sein Kabinett werde in den kommenden Wochen neue Richtlinien ausarbeiten, um die Gesellschaft zu stärken, erklärte der Regierungschef laut einem am Montag vorab veröffentlichten Redemanuskript. Die „verantwortungsvolle Mehrheit“ fordere das von der Regierung.
Cameron bezeichnete die viertägigen Unruhen als Weckruf für das Land. „Soziale Probleme, die seit Jahrzehnten gären, sind vor unseren Augen explodiert“, sagte er. „Haben wir die Entschlossenheit, dem langsamen moralischen Zusammenbruch entgegenzutreten, der in Teilen unseres Landes in den vergangenen Generationen stattgefunden hat?“
Nach den Krawallen in Großbritannien verspricht Premierminister David Cameron die „kaputten Gesellschaft“ seines Landes zu reparieren. Über Generationen habe sich in „Zeitlupe“ ein „moralischer Zusammenbruch“ von Teilen des Landes ereignet. Die Frage sei, ob Großbritannien die „Entschlossenheit“ habe, sich dem zu stellen, sagt der Premier weiter.
Cameron droht mit „Null-Toleranz-Politik“
Als Ursachen der Krawalle macht Cameron in der Rede unter anderem Verantwortungslosigkeit, Egoismus, „Kinder ohne Väter“ und „Schulen ohne Disziplin“ aus. Dem Staat und seinen Behörden wirft er vor, „einige der schlimmsten Seiten der menschlichen Natur“ über Jahrzehnte toleriert, mit Nachsicht behandelt und begünstigt zu haben. Cameron kündigte unter anderem eine Überprüfung der Schul-, Sozial-, Familien- und Drogenpolitik der Regierung an.
Am Sonntag hatte Cameron den Randalieren in einem Zeitungsinterview eine „Null-Toleranz-Politik“ angedroht. Für Wirbel sorgte seine Ankündigung, den früheren New Yorker Polizeichef Bill Bratton um beratende Unterstützung im Kampf gegen Straßengangs gebeten zu haben. Aus den Reihen der britischen Polizei erntete Cameron scharfe Kritik für die Entscheidung. (afp/dapd)