Berlin. . Die Bundeswehr war offline: Seit Samstagmittag zeigten die Homepages von Verteidigungsministerium und Bundeswehr nur eine kurze Fehlermeldung an. Ob eine Panne oder Hacker hinter dem Vorfall steckten, war zunächst unklar.

Die Internet-Auftritte des Verteidigungsministeriums und der Bundeswehr waren ab Samstagmittag für mehrere Stunden online nicht erreichbar. Wer auf Bundeswehr.de oder BMVg.de ging, sah zwar die Navigationspunkte der jeweiligen Seite. Ansonsten aber beschränkte sich die Anzeige auf den Satz „Dieses Portlet ist vorübergehend inaktiviert.“ Auch, wer einen der Menüpunkte anklickte, landete immer wieder bei dieser Anzeige.

„Nur falls jemand von der Bundeswehr hier mitliest: ihr wisst schon, dass die Seiten bundeswehr.de und bmvg.de down sind?“ hatte Militärblogger Thomas Wiegold am Samstag kurz nach 13 Uhr getwittert. Nach Informationen von DerWesten war dies bereits etwa seit 12.30 Uhr der Fall. Aus dem Ministerium hieß es, die hauseigene IT-Abteilung arbeite mit Hochdruck daran, das Problem zu beheben. Inzwischen sind die Seiten wieder online. Eine Sprecherin der Bundeswehr erklärte gegenüber DerWesten, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe.

Bemerkenswert ist der Vorgang vor allem angesichts der zahlreichen politisch motivierten Hackerangriffe der jüngeren Zukunft. Hackergruppen wie Anonymous oder LulzSecurity hatten in den vergangenen Wochen immer wieder ihre Muskeln spielen lassen. Am Donnerstag hatte die Polizei auf den Shetland-Inseln einen 19-Jährigen verhaftet, der Anführer der beiden Gruppen sein soll.

Am Freitag hatte die Bundeswehr den Gebäudekomplex für ihr neues Rechenzentrum in Strausberg offiziell übernommen. Die Strausberger Einrichtung soll für Personal und Organisation und für die Onlinedienste der Bundeswehr zuständig sein.(diha/mit dapd)