Bexbach. Sie kam als „blinder Passagier“ aus Kolumbien, versteckt in einer Lieferung Bananen - eine stattliche Spinne. Beim Auspacken im Supermarkt machte sich das möglicherweise giftige Tier aus dem Staub. Nun bleibt der Supermarkt geschlossen, bis die Spinne gefunden ist.
Eine Spinne aus einer kolumbianischen Bananenkiste hat am Freitag einen Supermarkt im saarländischen Bexbach lahmgelegt. Bis zum Nachmittag suchten Experten das möglicherweise hoch giftige Tier in dem Markt erfolglos, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Beim Auspacken der Bananen war die Spinne überraschend aus dem Obstkarton gesprungen und geflüchtet. Es könnte sich um eine giftige Bananenspinne handeln. Zunächst wurde Polizeiangaben zufolge nur die Obst- und Gemüseabteilung abgesperrt. Später wurden Schädlingsbekämpfer hinzugezogen.
Nachdem Experten des Neunkirchener Zoos das Tier bis zum Nachmittag nicht entdecken konnten, wurde der gesamte Markt geschlossen. Er bleibe so lange zu, bis die Fachleute eine Gefahr ausschließen könnten, so der Unternehmenssprecher.
„Seit Jahren kein solcher Fall“
Der Direktor des Neunkirchener Zoos, Norbert Fritsch, sagte, es sei nicht selten, dass auch giftige Tiere aus Übersee in Lieferungen nach Deutschland gebracht würden. An den Zoo selbst sei aber „seit Jahren kein solcher Fall herangetragen worden“, betonte er.
Laut Zoodirektor sind solche „tierischen Touristen“ problematisch, weil sie in Deutschland häufig keiner kennt. Es sei schwierig, ihre Art oder auch die von ihnen ausgehende Gefahr einzuschätzen. Die meisten Arten seien jedoch weniger gefährlich.
Sollte es sich aber wirklich um eine Bananenspinne handeln, sei das Risiko nicht zu unterschätzen, unterstrich Fritsch. Ein Biss könne auch für einen gesunden erwachsenen Menschen lebensbedrohlich sein. dapd