Berlin. . Zum Schutz vor dem gefährlichen Darmkeim Ehec werden in Deutschland Arzneimittel vom Markt genommen, die Bockshornkleesamen aus Ägypten enthalten. Die Samen werden überwiegend als Magen-Darm-Mittel verwendet.
Infolge der Ehec-Epidemie werden nun auch bestimmte Arzneimittel mit Bockshornkleesamen vom Markt genommen.
Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte am Freitag in Bonn mitteilte, sollen die zuständigen Landesbehörden alle Wirkstoffe und Mittel mit Bockshornkleesamen, die zwischen 2009 und 2011 aus Ägypten eingeführt wurden, aus dem Verkehr ziehen. Der Samen wird unter anderem als pflanzliches Magen-Darm-Mittel verwendet. Patienten nehmen dazu mehrmals täglich zerkleinerte Bockshornsamen mit Flüssigkeit ein.
Sofortiges Verkaufsverbot
Die europäischen Behörden hatten eine bestimmte Lieferung von 15 Tonnen Bockshornkleesamen aus Ägypten als Ursache für die EHEC-Epidemie ausgemacht, in deren Folge allein in Deutschland tausende Menschen erkrankten und mindestens 51 starben. Anfang der Woche verhängte die EU-Kommission ein sofortiges Verkaufsverbot, zudem wurde die Einfuhr für ägyptische Samen und Bohnen zur Sprossenzucht bis Ende Oktober verboten.
Die Bockshornkleesamen gingen demnach über Zwischenhändler an einen Betrieb im niedersächsischen Bienenbüttel, der als Ausgangspunkt für die EHEC-Erkrankungen in Deutschland gilt. Die im Jahr 2009 produzierte Charge wurde auch nach Frankreich geliefert, wo ebenfalls Menschen erkrankten. (AFP)