Paderborn. . Eine Woche nach Schließung einer Grundschule bei Paderborn soll der Schulbetrieb diesen Mittwoch wieder aufgenommen werden. Weil mehrere Kinder an Ehec erkrankt waren, hatte der Kreis die Schule geschlossen. Insgesamt wurden 22 Kinder infiziert.
Vermutlich war es das Schulessen: Bei 22 Kindern der Eggel-Grundschule in Altenbeken bei Paderborn haben sich gefährlich Ehec-Bakterien im Darm gefunden. Eine Woche nach der Schließung der Schule durch die Gesundheitsbehörden soll der Unterricht ab diesen Mittwoch wieder aufgenommen werden, teilte der Kreis Paderborn am Dienstag mit. Infizierte Kinder dürfen aber nur unter Auflagen zum Unterricht.
Während die Ehec-Erkrankungen zwei Monate nach dem Beginn in Hamburg mittlerweile bundesweit abklingen, kämpfen die Gesundheitsbehörden im Kreis Paderborn mit einer regionalen Infektionswelle durch den gefährlichen Durchfallerreger. In einem Massenscreening lässt der Kreis aktuell bei 500 Schulkindern und 300 Senioren Stuhlproben nehmen.
Aufgefallen war die Paderborner Ehec-Welle, als drei Kinder im Alter zwischen acht und elf Jahren der Altenbekener Grundschule in der Woche nach Pfingsten mit schwerem, blutigem Durchfall und akutem Nierenversagen in die Unklinik Münster eingeliefert wurden. Untersuchungen ergaben, dass das Schulessen mit dem Ehec-Erreger infiziert war. In der Folge wurde ein Cateringunternehmen von den Behörden vorläufig geschlossen, das sowohl das Schulessen als auch „Essen auf Rädern“ zubereitet. Bei einem Koch und einem weiteren Mitarbeiter war anschließend Ehec im Darm festgestellt worden. Offenbar handelte es sich um den besonders aggressiven Bakterienstamm O104:H4.
Cateringunternehmen darf Betrieb wieder aufnehmen
Die Grundschule wurde zwischenzeitlich gründlich desinfiziert, teilte der Kreis Paderborn mit. Neben den drei erkrankten Kindern wurde bis dato bei 18 weiteren Grundschülern Ehec im Darm gefunden, allerdings ohne dass die Kinder daran erkrankt sind. Bei einem Geschwisterpaar, von dem ein Kind auf die Schule geht ein anderes in einen Kindergarten, gaben die Behörden am Dienstag eine Ehec-Erkrankung bekannt.
Der betroffenen Cateringbetrieb - eine Fleischerei in Bad Lippspringe - darf inzwischen den Betrieb wieder aufnehmen, teilte der Kreis mit. Das Unternehmen hat insgesamt 25 Schulen und Kindertagesstätten im Kreis Paderborn mit Essen versorgt. Sieben der 43 Mitarbeiter der Fleischerei hätten mittlerweile in drei aufeinanderfolgenden Stuhlproben nachweisen können, dass sie Ehec-frei sind. Weiter Probenergebnisse von 175 Mitarbeiter der Essensausgaben stehen noch aus, teilte der Kreis mit.
Toilettenfrau soll Kinder gründliches Händewaschen zeigen
„Wie hatten sehr viele besorgte Eltern“, rechtfertige Michael Pitz die Schulschließung. Das jetzt angelaufene Massenscreening soll Aufschluss darüber geben, ob tatsächlich das Essen aus Bad Lippspringe Auslöser der Infektionen ist.
In der Eggel-Grundschule in Altenbeken will man zudem weiteren Infektionen vorbeugen, sagt Kreissprecherin Michael Pitz: „Die Toilette wird bis auf weiteres von einer Toilettenfrau betreut. Sie soll den Kindern zeigen, wie man sich gründlich die Hände wäscht“. Ehec-infizierte Kinder dürfen zudem erst in den Unterricht, wenn nachgewiesen ist, dass sie keine Ehec-Erreger mehr im Körper haben.