Washington. . Die US-Regierung warnt Fluggesellschaften vor „menschlichen Bomben“. Offenbar experimentieren Terroristen damit, sich Sprengstoff im Körper implantieren zu lassen. Solche Bomben sind mit den jetzigen Sicherheitschecks nicht zu finden.
Die US-Regierung hat Fluggesellschaften vor möglichen Anschlagsversuchen gewarnt, bei denen Terroristen sich Bomben in den Körper einpflanzen lassen könnten. Laut einer Warnung der US-Regierung prüften extremistische Organisationen Möglichkeiten, Attentätern Sprengstoff chirurgisch einsetzen zu lassen und sie so zu „menschlichen Bomben“ zu machen, berichtete die „Los Angeles Times“ am Mittwoch. Auf diese Weise wollten Terroristen die verstärkten Sicherheitskontrollen an den Flughäfen umgehen.
Mit den bisherigen technischen Möglichkeiten sei unter die Haut implantierter Plastiksprengstoff nicht nachweisbar, sagte TSA-Sprecher Nicholas Kimball dem Blatt. Passagiere auf Flügen in die USA müssten wegen der neuen Erkenntnisse mit noch schärferen Sicherheitskontrollen rechnen.
Luftfahrtsektor im Visier
Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte, die US-Flugsicherheitsbehörde TSA und die Behörde für Heimatsicherheit hätten Fluggesellschaften über Geheimdiensterkenntnisse informiert, wonach Terroristen den Luftfahrtsektor angreifen wollten. Es gebe jedoch keine Erkenntnisse über eine „unmittelbare oder spezifische Bedrohung“. Die TSA erklärte, Terrororganisationen hätten in der Vergangenheit wiederholt und öffentlich ihr Interesse gezeigt, Wege zu finden, um Sprengstoff in Flugzeuge schmuggeln zu können.
Bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatten Terroristen vier US-Linienmaschinen entführt. Zwei von ihnen steuerten die Entführer in die Türme des World Trade Centers in New York, eine dritte Maschine in das Pentagon in Washington. Ein viertes Flugzeug zerschellte auf einem Feld in Pennsylvania. Insgesamt starben bei den Anschlägen fast 3000 Menschen. Seither gab es mehrere versuchte Anschläge auf US-Anschläge. Unter anderem versuchte am ersten Weihnachtstag 2009 ein Nigerianer auf einem Flug von Amsterdam nach Detroit, in seiner Unterhose eingenähten Plastiksprengstoff zu zünden. Er verletzte sich dabei selbst und wurde von Passagieren überwältigt. (afp)