Athen. . Ein 48-stündiger Generalstreik legt Griechenland lahm. Damit protestieren die Griechen gegen die Sparpläne im Parlament. Die Regierung will ein 28-Milliarden-Euro-Sparprogramm beschließen, damit der Staat weitere Finanzhilfen aus der EU erhält.

Inmitten der Debatte über eine neue Sparrunde im griechischen Parlament hat ein 48-stündiger Generalstreik bereits zu Beginn Teile des Landes lahmgelegt. Hunderte Flüge wurden in Griechenland abgesagt, nachdem die Fluglotsen des Landes am Dienstagmorgen für vier Stunden ihre Arbeit niederlegten. Auch Bus- und U-Bahn-Fahrer schlossen sich dem Streik an und brachten in Athen den öffentlichen Verkehr zum Erliegen. Demonstranten blockierten den Hafen von Piräus, während sich vor dem Parlament Tausende zu einer Kundgebung gegen die neuen Sparpläne der Regierung versammelten.

Demonstranten fühlen sich im Krieg

Mehr als 5.000 Polizisten wurden zum Einsatz in die Athener Innenstadt beordert. An dem Streik wollen sich unter anderem auch Ärzte, Krankenwagenfahrer, Journalisten und Schauspieler eines staatlichen Theaters beteiligen. „Die Regierung hat uns den Krieg erklärt und auf diesen Krieg werden wir auch mit Krieg antworten“, sagt einer der Demonstranten bei der Blockade des Hafens von Piräus, Spyros Linardopoulos.

Die griechischen Gewerkschaften stellen sich gegen das neue 28-Milliarden-Euro-Sparprogramm der Regierung, das unter anderem Steuererhöhungen für Niedriglohnempfänger beinhaltet. Die geplanten Maßnahmen sollen zusätzlich zu den bisherigen Einsparungen kommen, die dazu beigetragen haben, die Arbeitslosenquote in Griechenland auf über 16 Prozent zu treiben.

Parlament muss Sparoaket absegnen

Das Paket und ein zusätzliches Implementierungsgesetz müssen am Mittwoch und Donnerstag vom griechischen Parlament abgesegnet werden, damit die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds die nächste Tranche ihres Hilfspakets freigeben.

Neben Oppositionellen haben sich auch einige Abgeordnete der sozialistischen Regierungspartei von Ministerpräsident Giorgos Papandreou gegen die neuen Sparmaßnahmen ausgesprochen. Die Sozialisten verfügen über eine Mehrheit von lediglich fünf Sitzen im griechischen Parlament.