Unna. .

In Griechenland herrscht durch die Schuldenkrise Ausnahmezustand. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird dort als unbeliebteste ausländische Politikerin gehandelt, Von einer zerbrechenden Freundschaft zwischen Griechenland und den Deutschen wird gesprochen. Wir haben gefragt, wie einige Unnaer Griechen die Situation in der Heimat sehen.

Der Inhaber der Baguetterie glaubt nicht, dass die Situation in Griechenland tatsächlich so so angespannt ist, wie die Medien berichten. „Alle regen sich auf, aber wenn abends die Restaurant und Tavernen voller Besucher sind, dann kann es den Menschen dort gar nicht so schlecht gehen“, sagt er. „Die Leittragenden sind aber wieder einmal die kleineren Leute, denen tuen die Sparmaßnehmen weh.“

„150 Euro zu haben oder nicht zu haben, dass merkt man schon“, sagt der Besitzer des Rhodos Grills. „Es muss halt verzichtet werden. Die Politiker tragen Schuld an der Situation und die Bürger müssen darunter leiden.“ Das deutsch-griechische Verhältnis sieht er aber nicht gefährdet: „In Athen ist die Situation natürlich extrem. Außerhalb der Hauptstadt merkt man davon nicht viel, auch meine Bekannten fahren ohne Sorgen weiter in den Griechenland-Urlaub.“

„Gerade die Menschen im öffentlichen Dienst sind betroffen“, sagt der Inhaber des Restaurant Santorini. „Sie können nicht bezahlt werden, überall wird protestiert.“ Zwar gibt es Karrikaturen oder Satiren über Merkel, aber das Volk sieht die Deutschen nicht in einem schlechteren Licht. “Ich hoffe, das das Volk vernünftig wird. Natürlich müssen die Bürger büßen, aber es gibt auch keine andere Möglichkeit.“

Die Verwandten der Besitzer des Gyros-Grills sind direkt betroffen: „Meine Schwester musste wegen ausbleibender Kundschaft ihr Wein-Geschäft schließen.“ Auch die Eltern bekommen weniger Rente. „Sie sind aber immer mit wenig Geld ausgekommen und daher schaffen sie das diesmal auch“, sind sie überzeugt. Sie selber haben keine schlechten Worte über die Deutschen gehört, „das Fernsehen stellt alles nur doppelt so schlimm dar.“