Berlin. . SPD-Chef Siegmar Gabriel hat einen Pressebericht zurückgewiesen, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück wolle Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten werden. Die Entscheidung falle frühestens 2012.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Berichte zurückgewiesen, wonach der frühere Finanzminister Peer Steinbrück insgeheim seine Kanzlerkandidatur vorbereitet. „Ich empfehle, das gegenseitige Abschreiben von Medienspekulationen nicht zur Tatsache zu erklären“, sagte Gabriel dem „Hamburger Abendblatt“. Eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der SPD falle „frühestens 2012“. Mit einem Kanzlerkandidaten der Grünen hätte er „überhaupt kein Problem“, fügte der SPD-Vorsitzende hinzu.
Deutschland müsse Industriestandort bleiben. „Dafür braucht man eine Partei, die realistische Politik macht. Das ist die SPD“, sagte Gabriel. Weder CDU noch Grüne interessierten sich für die Strompreise, die energieintensive Unternehmen zahlen müssten. „Wenn wir da nicht aufpassen, werden Tausende Menschen ihren Job verlieren.“
Linke sprach mit Steinbrück über Kanzlerkandidatur
Der SPD-Politiker Peer Steinbrück sondiert offenbar konkret seine Chancen für eine Kanzlerkandidatur 2013. Generalsekretärin Andrea Nahles bestätigte am Montag ein Gespräch mit Steinbrück am 8. Juni, bei dem es um die Kandidatur gegangen sein soll. Der Parteilinke Ernst Dieter Rossmann signalisierte Unterstützung für den ehemaligen Bundesfinanzminister.
„Steinbrück ist gerade in Sachen Finanzkrise ein sehr deutlicher Kontrast zu einer irrlichternden Kanzlerin Merkel“, sagte der Sprecher der Parlamentarischen Linken der SPD-Bundestagsfraktion am Montag der „Financial Times Deutschland“. „Besser als die Jungspunde von Schwarz-Gelb ist Steinbrück allemal“.
Nahles sagte wenig zu ihrem Treffen mit Steinbrück Anfang Juni im Willy-Brandt-Haus und versicherte nur, in einer Sitzung des Parteivorstands sei Steinbrück „nicht Gegenstand der Beratungen“ gewesen. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, in Steinbrücks Gespräch mit Nahles sei es um die Chancen auf Unterstützung der Parteilinken für eine mögliche Kandidatur gegangen. (dapd)