Köln. . NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will Werbung auf den öffentlichen-rechtlichen Fernsehsendern verbieten. Die ab 2017 geltende Gebührenreform mache diesen Schritt möglich, sagte Kraft. ARD und ZDF sind nicht begeistert.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) setzt sich für einen werbefreien öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab 2017 ein. Sie halte diesen Schritt durch die Reform der Rundfunkgebühren für möglich, sagte Kraft am Montag bei der Eröffnung des 23. Medienforums NRW in Köln. Eine solche Maßnahme würde sich stabilisierend auf die Rundfunkordnung auswirken. Ab 2013 wird die Rundfunkgebühr als Haushaltsabgabe erhoben.
Die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel sagte, sie habe keine Probleme mit dem Wegfall der Werbung bei den Öffentlich-Rechtlichen. Voraussetzung sei allerdings, dass die damit verbundenen Einnahmeausfälle kompensiert würden. Piel verwies darauf, dass ARD und ZDF lediglich 5,1 Prozent des gesamten TV-Werbemarkts abdeckten.
RTL-Chefin Anke Schäferkordt begrüßte Krafts Initiative. Ein Wegfall der Werbezeiten bei ARD und ZDF würde zur „größeren Trennschärfe“ zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern beitragen. (dapd)